Wie viel Ohropax ist nötig, um diesen Tsunami nicht zu hören? Und wie viel Blindheit, um ihn nicht zu sehen? Fragen, die sich Eltern wie Lehrerinnen und Lehrer an manchen Schulen seit Langem stellen. Also nicht erst seit dieser Woche, in der ein Wiener Lehrervertreter der SPÖ mit einem verbalen Keulenschlag selbst jene aufgeweckt haben dürfte, die bislang trotz untragbarer Zustände von bildungspolitischen Tsunami nichts wissen wollten. Da genügten nicht einmal die jüngsten Zahlen, nach denen in Wien sogar knapp 70 Prozent der außerordentlichen Erstklasser, die dem Unterricht nicht folgen können, bereits in Wien geboren wurden. Dieser Lehrervertreter sagte nun, was im Grunde keiner hören möchte. Dass Jugendliche mit 15 die Mittelschule mit dem Wortschatz von Volksschülern verlassen. Und dass die jetzigen Verhältnisse, die aufgestellten Containerklassen, die Wartelisten für Alphabetisierungskurse für nicht alphabetisierte Jugendliche aufgrund des immensen Familiennachzuges „ein Lercherlschas“ seien im Vergleich zu dem, was sich in einigen Jahren abspielen werde.