Vergangenen Freitag trat die britische Band "The 1975" als Headliner am ersten Tag des "Good Vibes Festivals" in Kuala Lumpur auf. Zu ihren bekanntesten Hits zählen die Singles "Chocolate", "Robbers" und "Somebody Else".

Frontsänger und angeblicher Swift-Ex Matty Healy kritisierte die Anti-LGBTQ+-Gesetze des mehrheitlich muslimischen Malaysias. "Ich verstehe nicht, warum man 'The 1975' in ein Land einlädt und uns dann vorschreibt, mit wem wir Sex haben dürfen", meinte der Sänger auf der Bühne.

Der 34-jährige Sänger küsste anschließend den Bassisten Ross MacDonald. Das Konzert wurde von den Veranstaltern nach 30 Minuten Spielzeit abgebrochen.

Homosexualität in Malaysia strafbar

Der malaysische Kommunikationsminister Fahmi Fadzil verkündete die Absage des gesamten "Good Vibes Festivals" und teilte auf Twitter mit, dass es keine Kompromisse mit Parteien gebe, "die malaysische Gesetze infrage stellen, schlechtmachen oder dagegen verstoßen". Er erklärte auch, dass Homosexualität in Malaysia mit bis zu 20 Jahren Haft und einer Prügelstrafe geahndet werden könne.

Der Vorfall in Malaysia sorgte nicht nur bei der Regierung, sondern auch bei Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft für Aufruhr. Viele zeigen sich in sozialen Medien besorgt darüber, dass die Aktion zu noch mehr Diskriminierung in Malaysia führen könnte.

"Wenn du nicht aus Malaysia kommst und das sozialpolitische Klima dieses Landes nicht verstehst, hast du kein Recht, uns zu sagen, was richtig oder falsch ist", schreibt Twitter-User @otromeru. "Matty Healy muss verstehen, dass er die gesamte Queer-Community in Malaysia in Gefahr bringt", teilte @fro_ottarts auf Twitter.

Weitere Konzerte abgesagt

Die Band sagte nach ihrem Protest weitere Konzerte in Asien ab. Betroffen sind Auftritte in Indonesien und Taiwan. Zu den Gründen machte die Band keine näheren Angaben. Eine öffentliche Stellungnahme der Band zu dem Vorfall steht noch aus.