Kurz vor dem Staffelstart von "The Crown" – am 9. November – wird auch die Kritik an der Netflix-Serie lauter. Nach Großbritanniens ehemaligem Premierminister Sir John Major (79) äußert sich auch Schauspielerin Judi Dench (87), dass sie befürchte, dass das Publikum nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden könne.
Ihr Wunsch: Der Streaminganbieter solle am Beginn jeder Folge klarstellen, dass nicht die komplette Handlung der Serie der Realität entspreche. Die "Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und grober Sensationsgier" würden verschwimmen.

Netflix aber argumentiert damit, dass "The Crown" als ein auf historischen Ereignissen basierendes Drama geführt werde. Die fünfte Staffel sei eine "fiktionale Dramatisierung", die zeigt, "was hinter verschlossenen Türen in einem bedeutenden Jahrzehnt für die königliche Familie" hätte passieren können. Beim Youtube-Trailer wurde bereits ein Disclaimer angebracht: "Diese von wahren Ereignissen inspirierte Dramaserie erzählt die fiktive Geschichte von Königin Elizabeth II. und porträtiert die politischen und privaten Höhen und Tiefen ihrer Herrschaft."

Elizabeth Debicki als Prinzessin Diana in einer Szene aus "The Crown"
Elizabeth Debicki als Prinzessin Diana in einer Szene aus "The Crown" © AP

Für Dench aber reicht das nicht. Es sei ihrer Ansicht nach an der Zeit, dass Netflix damit beginne, fiktive Elemente transparenter zu machen. Auch im Sinne der Reputation der kürzlich verstorbenen Queen Elizabeth II (1926–2022). "Niemand glaubt mehr an künstlerische Freiheit als ich, aber das kann nicht unwidersprochen bleiben", schreibt Dench.