Erstmals seit Beginn der Coronapandemie haben Zehntausende Musikfans wieder beim berühmten Glastonbury-Festival in England ihre Stars gefeiert. Zu den Höhepunkten des langen Wochenendes gehörte ein mehrstündiger Auftritt von Ex-Beatle Paul McCartney am Samstagabend, der mit seinen 80 Jahren der älteste Headliner des legendären Festivals war. Für diesen Auftritt hatten sich einige Fans bereits mehr als zwölf Stunden zuvor einen Platz gesichert.

Er überraschte seine Zuhörerinnen und Zuhörer unter anderem mit einem dank spezieller Technologie ermöglichten Duett mit seinem 1980 ermordeten Bandkollegen John Lennon. Hinzu kamen Gastauftritte des Foo-Fighters-Frontmanns Dave Grohl und der US-Rockikone Bruce Springsteen bei McCartneys Konzert wenige Tage nach seinem runden Geburtstag am 18. Juni.

Nicht nur Musik, sondern auch politische Themen

Laut BBC versammelten sich so viele Leute vor der berühmten Pyramid-Bühne, dass manche vom größten Glastonbury-Publikum seit einem Auftritt von Dolly Parton 2014 sprachen. Letzter Headliner am Sonntagabend sollte US-Rapper Kendrick Lamar sein. Beim britischen Festival wurden insgesamt etwa 200.000 Besucher erwartet.

Trotz aller Partylaune waren politische Themen bei allgegenwärtig: Die ukrainischen Song-Contest-Gewinner Kalush Orchestra gehörten zum Line-up, auch bei anderen Auftritten waren im Publikum immer wieder ukrainische Flaggen aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg zu sehen.

Eine der jüngsten Headlinerinnen war Billie Eilish. Sie sprach am Freitag von "einem schwarzen Tag für Frauen in den USA", nachdem dort das höchste Gericht das liberale Abtreibungsrecht in den Vereinigten Staaten gekippt hatte. Auch Olivia Rodrigo ließ es sich nicht nehmen, etwas dazu zu sagen. Ihre Cover-Version von Lily Allens "F*ck You" widmete sie den Richtern des US-amerikanischen Supreme Courts. Am Samstag tauchte überraschend Klimaaktivistin Greta Thunberg auf der "Pyramid Stage" auf und mahnte mehr Engagement für den Klimaschutz an. "Lasst nicht zu, dass wir uns noch einen Zentimeter näher an den Abgrund bewegen. Denn genau da stehen wir jetzt", sagte die 19-Jährige.