Kurz vor Ausbruch der Coronakrise gaben sie im Dezember ein fulminantes Konzert in Klagenfurt, nun melden sich die britischen Altrocker von Deep Purple mit einem neuen Album zurück.
Ging es in den wilden 1970ern noch um schnelle Autos („Highway Star“) oder Frauen („Strange Kind of Woman“), so drehen sich in „Whoosh!“ die meisten Songs um das Thema Vergänglichkeit. „Unsere Lebensspanne ist ein winziger Tupfer im Vergleich zur kosmischen Zeit“, erklärte Bassist Roger Glover (74) wenige Tage vor der CD-Veröffentlichung im Apa-Interview. „Wenn man 50 Jahre Deep Purple in Kontext setzt, kann man nur sagen: Whoosh! Dieses Geräusch macht etwas, das sich sehr schnell bewegt. Das kommt von der TV-Serie ,Fawlty Towers‘. In einer Folge steht John Cleese in der Küche und spricht mit seinem Koch. Cleese sagt: ,Whoosh!‘ Der Koch fragt: ,Was war das?‘ – ,Dein Leben!’“

Für ihre Abschiedstour bekamen die „Smoke on the Water“-Legenden tolle Kritiken, ihr dennoch leicht verblasster Ruhm stört sie keineswegs. Roger Glover: „Deep Purple ist ein großer Name, aber wir leben sehr normal. Ich muss mich, wenn ich das Haus verlasse, nicht so anziehen, als würde ich auf die Bühne gehen, nur für den Fall, dass mich irgendwer fotografiert. Wir stehen mit beiden Beinen auf dem Boden.“ Jetzt lebe man „von Tag zu Tag“ und genieße die Früchte des Erfolgs – sowie die coronabedingte Pause. „Ein weiteres Album wäre eine Möglichkeit, wir haben ja ein Jahr frei“, lässt der bald 75-Jährige seine Fans hoffen.