Im Bestechungsskandal an US-Eliteuniversitäten ist die Anklage gegen die Schauspielerin Lori Loughlin ausgeweitet worden. Wie Bundesanwalt Andrew Lelling am Dienstag im Bundesstaat Massachusetts mitteilte, wird der 54-Jährigen nun auch Verschwörung zur Geldwäsche angelastet. Sie war zuvor bereits wegen Verschwörung zum Betrug mit Telekommunikationsmitteln angeklagt.

Die Ausweitung der Anklage erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Loughlin zu einer langen Haftstrafe verurteilt werden könnte. Für beide Anklagepunkte drohen ihr zusammen bis zu 40 Jahre Haft. Loughlin, die aus den TV-Serien "Full House" und "Fuller House" bekannt ist, will sich nach Angaben der Ermittler bisher nicht schuldig bekennen - im Gegensatz zur früheren "Desperate Housewives"-Darstellerin Felicity Huffman.

Schuldbekenntnis

Die 56-Jährige hatte nach Justizangaben am Montag zugegeben, 15.000 Dollar (13.300 Euro) für bessere Ergebnisse ihrer Tochter bei einem Aufnahmetest gezahlt zu haben. Von ihrem Schuldbekenntnis - das sie noch formell vor Gericht ablegen muss - erhofft sich Huffman, einen Aufsehen erregenden Prozess und eine lange Haftstrafe abwenden zu können. Laut Lelling haben bislang 13 der 33 beschuldigten Eltern eingewilligt, ein Schuldplädoyer abzulegen.

Der Bestechungsskandal an acht US-Eliteunis war Mitte März bekannt geworden: Die wohlhabenden Eltern sollen Bestechungsgelder gezahlt haben, damit ihre Kinder an Elite-Hochschulen aufgenommen wurden. Betroffen sind unter anderem Yale, die Georgetown University in Washington und die kalifornische Universität Stanford. Eine Studentin musste Yale bereits verlassen.

Die Bestechungsgelder flossen an William Singer, der mittels eines ausgeklügelten Netzwerks für die Aufnahme wenig qualifizierter Studenten sorgte. So ließ er Prüfungsergebnisse fälschen und bestach Trainer, die Studienplatzanwärtern überdurchschnittliche sportliche Leistungen bescheinigten, um ein Sport-Stipendium zu ergattern. Singers kriminelle Organisation sammelte insgesamt 25 Millionen Dollar von Eltern ein. Er bekannte sich bereits schuldig und kooperiert mit den Ermittlungsbehörden. Gegen die betroffenen Hochschulen wurden bisher keine Verfahren eingeleitet.