Unter dem Applaus von Prominenz aus Hollywood und Politik sind am Sonntag (Ortszeit) die Kennedy-Preise an US-Künstler verliehen worden. Ausgezeichnet wurden Popstar Cher, der Komponist Philip Glass, Countrysängerin Reba McEntire und Jazz-Saxophonist Wayne Shorter.

Während der kürzlich verstorbene ehemalige US-Präsident George H. W. Bush bei der Gala in Washington stehende Ovationen erhielt, fehlte der aktuelle Amtsinhaber Donald Trump bei der Veranstaltung zum zweiten Mal in Folge. Traditionell sitzt der Präsident bei der Verleihung der Kennedy-Preise neben den Preisträgern.

Doch vergangenen Monat hatte eine Sprecherin von Melania Trump angekündigt, dass die First Lady und ihr Gatte wieder nicht zu der Gala kommen würden. Bereits vergangenes Jahr war Trump nach der Ankündigung von Protesten und Boykotten mehrerer Preisträger der Veranstaltung ferngeblieben.

Das Bedauern der Gäste über die Abwesenheit ihres Präsidenten bei der 41. Verleihung der Kennedy-Preise hielt sich jedoch in Grenzen. Cher antwortete auf die Frage, was sie Trump gesagt hätte: "Geh weg." Die 72-Jährige hatte in der Vergangenheit mehrfach die Politik Trumps angegriffen.

Umso mehr freute sie sich über ihre Auszeichnung: "Ich hätte nie gedacht, dass ich die Richtige bin, um den Preis zu gewinnen - weil ich ein bisschen verrückt bin." Auch die anderen drei Preisträger zeigten sich glücklich und betonten den Wert künstlerischen Schaffens für die USA. "Die Kunstproduktion in diesem Land ist erstaunlich", sagte der 81-jährige Glass. "Die Künste sind das Gesicht Amerikas."

Das nach dem früheren Präsidenten John F. Kennedy benannte Kennedy-Zentrum ist die größte Kultureinrichtung in der US-Hauptstadt. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Meryl Streep, Aretha Franklin, Robert De Niro, George Lucas, Tom Hanks und Sting