Rund 300 geladene Gäste kamen am vergangenen Samstagabend in den Golfclub Fontana, um den steirischen Manager Siegfried Wolf zu dessen 60er hochleben zu lassen. Neben Politikern wie Wolfgang Brandstetter (60) oder Ex-FPÖ-
Justizminister Michael Krüger (61) unter anderen auch darunter: der mit der Regierungsbildung beauftragte Sebastian Kurz (31).

Außenminister Sebastian Kurz am 23. Oktober 2017, in der Präsidentschaftskanzlei in Wien
Außenminister Sebastian Kurz am 23. Oktober 2017, in der Präsidentschaftskanzlei in Wien © APA/HERBERT NEUBAUER

Letztgenannten nahm Rainhard Fendrich, der eigentlich nur als Act auf der Bühne hätte stehen sollen, ins Visier. „Er hat zu Sebastian Kurz gesagt, dass er seine Regierungsbildung als Frechheit empfindet, dass er Alexander Van der Bellen zum Bundespräsidenten gewählt hat und er nichts von den Blauen hält“, erzählt einer der Gäste laut Medienberichten.

Das wiederum fanden der Jubilar und viele Gäste nicht angebracht, Wolf forderte Fendrich auf, sich zu entschuldigen, was der 62-Jährige auch widerwillig getan haben soll. In einem Statement gegenüber der Zeitung "Österreich" erklärte Fendrich später, er halte Kurz für einen hochbegabten, ambitionierten Politiker. Seine Wende zu einer "rechtspopulistischen Partei hin" mache ihn allerdings fassungslos. "Ich wollte an diesem Abend weder jemanden beleidigen noch eine Party stören, aber angesichts der anwesenden Politprominenz konnte ich nicht anders, da mich die große Sorge erfüllt, dass Österreich durch diese schon einmal da gewesene Konstellation weltweit Schaden erleidet. Bei Herrn Wolf möchte ich mich in aller Form entschuldigen."

Dass Fendrich kein Freund von Kurz ist, ist neu, nicht hingegen, dass er eine Abneigung gegenüber der FPÖ hat: Im Jahr 2014 versuchte Fendrich verbieten zu lassen, dass auf einem Plakat der FPÖ-Oberösterreich die Textzeile "Do kum i her, da g'hear i hin" aus dem Lied "I am from Austria" verwendet wird.