Der Comedy Central Roast (Rösten, engl.) hat mittlerweile Tradition in den Staaten. Dabei wird einmal jährlich eine Berühmtheit von Promi-Kollegen durch den Kakao gezogen. Und dabei geht es gnadenlos zur Sache. Humor wie schlechtem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt und der oder die Auserkorene muss im Zuge der Show ordentlich einstecken.

Das jüngste Opfer heißt Justin Bieber. Der Pop-Sänger scheidet seit jeher die Geister. Für die einen ist der hellste Stern am Pop-Himmel, Teenie-Star und Traum-Schwiegersohn, andere finden ihn weit weniger toll. Der streitbare Star, der erst seinen 21. Geburtstag und damit die Volljährigkeit feierte, versuchte schon länger, sich bei der berühmt-berüchtigten Show beleidigen zu lassen. Ist doch die mediale Präsenz enorm und die Liste seiner Vorgänger prominent besetzt. Zudem versucht Mister Bieber seit längerer Zeit, sein Image zu verändern. Er sei nun erwachsen, gereift und vertrage somit auch Kritik und Häme vor laufenden Kameras.

"Heute werden wir machen, was Eltern und das Rechtssystem schon längst hätten machen sollen - dem Jungen eine Lektion erteilen, die er verdient hat." Mit diesen Worten hat Moderator Kevin Hart die heurige Ausgabe der Comedy-Sendung "Roast" eingeleitet.

Buße tun

"Du hast wirklich alles", sagte etwa Schauspieler Chris D'Elia zu Bieber. "Abgesehen von Respekt, Liebe, Freunden, Eltern und einem Grammy." Basketball-Größe Shaq O'Neill legte nach: "Auf der Liste der meistgehassten Leute landest du auf Platz fünf. Nicht mal Kim Jong Un ist so unbeliebt. Und er benutzt deine Musik, um Menschen zu quälen." Biebers Aufgabe bestand darin, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und die Gemeinheiten möglichst ruhig über sich ergehen zu lassen.

Bieber war in der Vergangenheit vor allem durch Eskapaden aufgefallen. Er verbuchte einen Besuch auf einem Polizei-Revier, fuhr einen Kameramann über den Haufen oder gab sich störrisch und arrogant in Interviews. Zuletzt zeigte der nun Volljährige Reue und bat öffentlich mehrfach um Entschuldigung für sein Verhalten - auch bei "Roast". "Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Es gibt Momente, auf die ich stolz bin. Und es gibt Momente, bei denen ich von mir selbst enttäuscht bin." 

Roast 2013 - James Franco

Das letzte Wort in der Sendung hatte wieder Bieber. "Eine Sache noch, bevor ich gehe", sagte er. "Es gibt da jemanden in meinem Leben, dem ich eine Entschuldigung schulde. Ich meine jemanden, den ich wirklich geliebt habe und den ich verloren habe, weil ich es verbockt habe. Zum Glück ist dieser besondere Jemand, die Liebe meines Lebens, heute hier. Ich wollte eine zweite Chance, also du kannst jetzt rauskommen." Auf die Bühne kam allerdings nicht Ex-Freundin Selena Gomez, sondern ein Affe.

Bieber hatte bei seiner Deutschland-Tournee sein Kapuzineräffchen "Mally" verloren, weil der Zoll das Tier beschlagnahmt hatte. Der Sänger ließ seinen pelzigen Gefährten damals im Stich und unternahm keinen Versuch, den Affen zurückzuholen, was ihm viel Kritik einbrachte.

MR