Haben Sie noch immer Spaß an diesem Job?
ALFONS HAIDER: Genauso viel wie früher. Und mit genauso viel Respekt. Weil wir alle wissen, dass wir nur kurzfristig geladene Gäste sind.

Wie meinen Sie das?
HAIDER: Oft werde ich gefragt, ob der Opernball überleben wird. Die Lugners, Hiltons, Haiders und wie sie alle heißen wird es eines Tages nicht mehr geben. Den Opernball schon. Er wird uns alle überleben. Dieser Ball gibt ein Wertgefühl, ein Gefühl der inneren Sicherheit. Er ist Ausdruck der Lebensfreude und zeigt uns irgendwie, dass wir immer noch eine Insel der Seligen sind.

Fühlen Sie sich im Frack wohl?
HAIDER: Nein, darin habe ich mich nie wohl gefühlt. Ein Leben lang. Es ist nicht lustig, wie ein Pinguin herumzurennen. Aber vielleicht sind wir alle Pinguine.

Opernchef Ioan Holender soll nicht zu Ihren Fans zählen?
HAIDER: Stimmt. Was immer ihn bewegen mag. Ich werde mich auch künftig nie so biegen, dass ich um jeden Preis moderieren darf. Aber mein Chef ist Alexander Wrabetz. Und der weiß, dass ich den Opernball bisher ohne jede Panne moderiert habe.

Wie lange möchten Sie diesen Job noch machen?
HAIDER: Der beste aller Opernball-Moderatoren, der legendäre Heinz Fischer-Karwin, hat gesagt: "Als Moderator ist man erst ein Mensch, wenn man den Opernball zwölf Mal gemacht hat!" Ich halte bei Nummer elf.

Was halten Sie von Paris Hilton?
HAIDER: Ich habe sie schon einmal getroffen und weiß daher, dass sie blitzgescheit und sehr clever ist. Was sie so treibt, ist eine perfekte Vermarktung. Ich bin überzeugt: Sie wird dem Opernball nicht schaden.