Silvio Berlusconi trennt sich von seiner Traumvilla auf Sardinien, auf der er gern befreundete Regierungschefs wie Wladimir Putin empfing. Nach Skandalen um Nacktfotos von Gästen, die sich in der Villa Certosa ungestört glaubten, zog der italienische Ministerpräsident in diesem Sommer sein Anwesen in Arcore bei Monza als Feriendomizil vor. Seitdem soll die Königsfamilie von Abu Dhabi mit dem Vertrauensmakler des Medienmilliardärs über den Kauf des teuersten Anwesens der Welt verhandeln. Kaufpreis: 450 Millionen Euro.

Damit bleiben die Scheichs vermutlich knapp unter den 500 Millionen Euro, die der russische Milliardär Michail Prochorow im Vorjahr für die teuerste Villa der Welt, die Leopoldina in Villefranche an der Côte d'Azur ausgab.

Berlusconi wird am Wochenende zu Staatsbesuchen in den Vereinigten Arabischen Emiraten erwartet. In Abu Dhabi sind Begegnungen mit dem Regierungschef von Abu Dhabi, Khalifa bin Zayid Al Nahyan und Kronprinz Mohammed vorgesehen.

Italiens Medien rechnen damit, dass die Verkaufsverhandlungen bei den Gesprächen einen wichtigen Schritt vorangehen. Der Kronprinz sucht seit längerem ein standesgemäßes Anwesen am Mittelmeer. Berlusconis 80 Hektar-Anwesen auf Sardinien verfügt immerhin über drei Villen. Ein künstlicher Vulkan speit Lava. Zwei Seen, ein Wasserfall, Pools und Wellness-Center bieten Erholung. An James-Bond-Filme erinnert eine Anlegestelle in einer Grotte, über die wichtige Gäste vom Wasser aus vor Fotografen geschützt das Anwesen erreichen können. Doch ein echter Paparazzo findet immer seinen Weg. Das bekam heuer auch Tschechiens Ministerpräsident Mirek Topolanek zu spüren, der sich auf Nacktaufnahmen aus der sardischen Villa wiederfand.