Herr Miranda, Sie sind heuer zum zweiten Mal beim Vienna Masters am Wiener Rathausplatz dabei. Wie gefällt es Ihnen im Herzen Wiens?

Alvaro de Miranda: Ich mag die Stadt gerne, sie hat sehr viel Geschichte, gute Restaurants und ich mag die Menschen hier. Das Turnier findet vor einer einzigartigen Kulisse statt. Ich glaube, der Sport profitiert sehr davon.

2016 finden die Olympischen Spiele in Ihrer Heimat Brasilien statt. Was sind Ihre Erwartungen?

Miranda: Wir haben einen enormen Druck, da wir ein starkes Team und sicher favorisiert sind. Es ist aber ein positiver Druck, denn der Großteil des Publikums steht hinter dir. Das ist wie ein Fußball-Heimspiel. Man ist immer stärker, wenn man die eigenen Fans hinter sich weiß.

Sind Sie etwa ein Fußball-Fan?

Miranda: Oh ja. Seit meiner Kindheit bin ich Fan des brasilianischen Teams Corinthians. In Europa halte ich zu dem Verein, bei dem Kaka spielt. Er ist ein netter Kerl und Freund der Familie. Ich halte also derzeit zu Milan.

Welche sportlichen Ziele wollen Sie noch erreichen?

Miranda: Ich möchte zum Beispiel Einzel-Gold bei Olympia und den Sieg beim Grand Prix von Aachen, dem größten und wie ich denke renommiertesten Grand Prix der Welt, holen.

Ihre Frau, Athina Onassis, ist ebenfalls Reiterin. Gibt es einen Konkurrenzkampf?

Miranda: Ich bin seit 2002 auch ihr Trainer. Aber sie ist sehr fokussiert und eine harte Arbeiterin. Dass sie ebenfalls Reiterin ist, macht unser Leben speziell. Zwischen uns gibt es kein Konkurrenzdenken. Ich freue mich mit ihr, wenn sie einen guten Tag hatte und es mir vielleicht nicht so gut ging und umgekehrt.

Wenn man so viel Zeit zusammen verbringt, ist die Gefahr nicht groß, sich auf die Nerven zu gehen?

Miranda: Wir verbringen zwar 24 Stunden am Tag miteinander, aber es ist leicht und natürlich, wir sind sehr glücklich damit. Manche Menschen können das vielleicht nicht verstehen. Wir lieben es einfach, die gleichen Dinge zu tun.

Wie oft sind Sie bei all den Wettkämpfen und Reisen zu Hause?

Miranda: Ich bin Montag bis Mittwoch daheim und üblicherweise rund 40 Wochen im Jahr auf Wettbewerben. Zu Hause bevorzugen wird ein schlichtes, ruhiges Leben und wollen einfach daheim bleiben. Wir leben aber mehr im Hotel als zu Hause.

Eine Frage zum Abschluss: Woher kommt Ihr Spitzname Doda?

Miranda: Als ich drei Jahre alt war, wiederholte ich ein Wort meines Vaters, das für mich wie Doda klang. Das war natürlich komplett falsch. Seit diesem Moment nennen mich aber alle so.