Ich lese zwar nicht nur die Kleine Zeitung, sondern auch andere Blätter, aber generell finde ich es positiv zu bewerten, dass bei der Kleinen Zeitung so viele unterschiedliche und auch kritische Stimmen und Themen zugelassen werden.
Vor allem lese ich gern den Wirtschaftsteil, weil das gehört für mich, der im Tourismusmarketing tätig ist, zum ureigensten Geschäft. Das gefällt mir immer ganz gut. Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Berichterstattung rund um die Kärnten Werbung neutraler hätte sein können. Der Artikeltitel nach der Entscheidung hätte nicht "Man entscheidet sich gegen Kresse" sondern "für Ehrenbrandtner" lauten sollen. Das wäre irgendwie zukunftsweisender gewesen.
Außer dem Wirtschaftsteil lese ich am liebsten die Essays - vor allem von Ernst Sittinger. Sein letztes Essay zum Samstag (am 9.7.) über Überfluss und Verzicht ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich finde es gut, dass er in Zeiten wie diesen den Menschen die Wahrheit sagen möchte. So ein "Schönreden" wie es die Politiker gerade machen, finde ich angesichts einer solchen Krise nicht angemessen. Wie Ingeborg Bachmann schon sagte: "Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar."
Auch das Interview am Feiertag mit dem Philosophen Richard David Precht hat mir gut gefallen, weil auch hier das Weltgeschehen und die Zukunft kritisch beleuchtet wurden. Ansonsten interessieren mich vor allem das Internationale und lokale Teil sehr. Die Kleine Zeitung ist ja immer wirklich nah an den lokalen Sachen dran. Das finde ich super.
Raffaela Mori