Erleichterung und Freude bei der Pfotenhilfe Lochen sind riesig. Wochenlang wurde gebangt um das Schicksal des Salzburger Rücksitz-Lamms "Chili", das seit 17. August am Tierschutzhof Pfotenhilfe in Quarantäne ist. Sogar eine Abschiebung nach Kroatien oder eine behördlich angeordnete Tötung standen im Raum. Doch niemand wollte dazu konkret etwas sagen oder gar entscheiden, der Fall liege mittlerweile im Tierschutzministerium, hieß es.

In seiner Verzweiflung wandte sich "Chilis" "Ersatzmama" Jürgen Stadler an Tierschützerin Maggie Entenfellner von der "Krone"-Tierecke – und dann liefen die Telefone heiß. Der Fall sei rechtlich kompliziert, aber letztlich entschied Minister Johannes Rauch, dass "Chili" leben darf. "Aus Tierschutzsicht ist es sehr erfreulich und mein Dank gilt auch der Pfotenhilfe Lochen, die sich des kleinen Schafs angenommen hat", so Tierschutzminister Rauch.

"Wir sind überglücklich"

Stadler: "Wir sind überglücklich und allen Beteiligten überaus dankbar, dass 'Chili' nicht getötet wird, aber auch nicht auf einen weiteren Langstreckentiertransport geschickt und vor allem nicht aus ihrem Familienverband gerissen wird! Die Kleine ist ja extrem anhänglich und lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Auch unsere Hunde sind ihre besten Freunde geworden."

Strenge Auflagen

"Chili" selbst weiß zum Glück nichts von all diesem Bürokratismus um sie, der letztlich auch noch zum Politikum wurde. Die Auflagen, an welche die Entscheidung des Tierschutzministers gebunden ist, sind zwar streng, aber für den Tierschutzhof Pfotenhilfe ohnehin selbstverständlich. "Chili" wird gechippt und registriert und darf keinesfalls vermehrt oder gar geschlachtet werden. Und wenn sie später in die Pfotenhilfe-Schafherde integriert wird, darf auch aus dieser kein Tier jemals zu Fleisch verarbeitet werden. "Aus 'Chili' werden also – von höchster Stelle angeordnet – niemals Lammkoteletts werden! Eine schönere Nachricht kann es für Tierschützer gar nicht geben, denn genau das ist der Sinn unseres Tierschutzhofs: Tiere vor menschlicher Grausamkeit und Tötung zu bewahren", so Stadler.