Spätestens wenn die ersten Takte von „Reality“ aus den Boxen schnulzen und sich die Melodie pickig wie eine Taftschicht über die 80er-Frisuren und -Szenerie legt, sieht man sie vor sich: Sophie Marceau.

Und es hat Boum gemacht

Diese Wirkung hatte die Frau, die mit bürgerlichem Namen Sophie Maupu heißt, auf Anhieb. Vielleicht ist es die Kombination aus den Rehaugen unter dem stets etwas zerzausten Pony. Vielleicht ist es auch das wissende Lächeln, das zeigt, dass sie sich vor allem einer Tatsache bewusst ist: der eigenen Wirkung.

So war ihr 1999 im Kino die Welt als Elektra King bei Weitem nicht genug. Bei diesem Größenwahn kam sogar James Bond ins Straucheln. Schusssichere Weste hin oder her, ihr Blick bricht Herzen. Ob sie nun in „Braveheart“ Prinzessin Isabelle an der Seite von Mel Gibson gibt oder gar für handfeste Skandale sorgt, Sophie Marceau ist in aller Munde. So schrien die Franzosen 1986 laut „Inzest!“.

Auf- und Erregung

Grund der Er- und Aufregung war Marceaus neuester Film mit dem prophezeienden Titel „Abstieg zur Hölle“. Darin rekelte sie sich, wie Gott in Frankreich sie schuf, an der Seite von Claude Brasseur. Blöd nur, dass er nur sechs Jahre zuvor Vics Vater gab.

Aber Sophie Marceau wusste immer genau, was sie sich auf der Beliebtheitsskala leisten konnte. So kaufte sie sichmit 16 Jahren mit einer Million Francs aud dem Vetrag aus, der sie zu einem dritten Teil von "La Boum" verpflichtet hätte. Ihre letzter Film hieß übrigens "Er liebt mich, er liebt mich nicht". Letzteres kommt wohl wirklich nicht infrage.