In Zeiten wie diesen – das hat noch nicht einmal etwas mit Weihnachten zu tun – sind die Wunschlisten lang. Was gibt es da Schöneres, als sich mit diesen einer „Glocke vom Fach“ anvertrauen zu können?

Mitten im Wald hoch über dem Wörthersee, einen schwachen Kilometer südöstlich des idyllischen Forstsees, lädt die Josefikapelle zum Geläut. Und dies nach Herzenswunsch all jener, die sich zu diesem einsamen, stillen Ort aufmachen, der seit rund 180 Jahren dem Heiligen Josef geweiht ist.

Mit dem Zug am Seil läst man die Wunschglocke erklingen
Mit dem Zug am Seil läst man die Wunschglocke erklingen © RRK

Anfänglich stand hier eine Kiefer zu seiner Verehrung, bald wich diese einer kleinen Holzkapelle. Die heutige Wallfahrtskapelle wurde von der umliegenden Bevölkerung mit vereinten Kräften im Jahre 1958 auf Stein gebaut.

Die prächtige Wunschglocke mit Relief des Heiligen Josef ist rund um die Uhr für alle Wünsche offen. Es braucht etwas Kraft an der Kordel, auf alle Fälle feste Wunschentschlossenheit, das 42 Kilogramm schwere Geläut über der Kapellenpforte in Bewegung zu bringen. Einmal in Schwung sind den Wünschen an diesem abgeschiedenen Ort keine Grenzen gesetzt.

Man darf so laut und lange läuten, bis man wahrlich wunschlos ist. Und natürlich auch danken – etwa mit einem Glockenschlag für jedes bereits gelebte Lebensjahr. Auch oder gerade wenn es der 100. Geburtstag der Oma ist.

Regina Rauch-Krainerist Leiterin des Kulturreiseveranstalters TLS Reisekultur.

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