Mit Triest als neuem Auslaufhafen hat TUI Cruises seit dem vergangenen Jahr seine Mittelmeerrouten erweitert – und will damit auch heuer „noch mehr Österreicher anlocken“, wie Thomas Eder gesteht, einer der General Manager der Mein-Schiff-Flotte. Was ihm auch als Niederösterreicher in der deutschen Kreuzfahrtgesellschaft ein Herzensanliegen ist. Triest kann man eben von Graz oder Klagenfurt bequem im eigenen Auto erreichen – und ein bewachter Parkplatz unweit des Schiffsanlegeplatzes kann mitgebucht werden, das öffentliche Parkhaus schlägt sich pro Woche mit knapp 90 Euro nieder. Was außerdem für die „Stadt der drei Winde“ spricht: Venedig sei „schwieriger“ und „umstrittener“, wie Eder erklärt, die Kapazitäten dort „begrenzt“.

Los geht’s also mit Mein Schiff erst einmal Richtung Griechenland, nach Korfu und Kefalonia – mit einem Seetag zu Reisebeginn zur Entspannung. Wer da dennoch Unterhaltung, Sport oder Bildung braucht, bekommt es. Etwa mit der Kapitäns-Fragestunde (bei der zudem Umweltoffizier und Chefingenieur anwesend sind), einem Origami- oder Yoga-Workshop und einer Whisky-Verkostung sowie diversen Vorträgen. Oder man kann eben im „Besten Spa und Wellness-Bereich“ Kraft tanken – so die Auszeichnung des Deutschen Kreuzfahrtpreises für die gesamte Wohlfühlflotte der TUI, die auch wegen ihres Premium-Konzepts und der tollen Kinderbetreuung viele Stammgäste hat.

Kosmetik und Massagen sind übrigens an Landtagen eine Spur vergünstigt – aber soll man diese Tage prinzipiell mit einem auf dem Schiff gebuchten Ausflug verbringen oder selbst initiativ werden? Bequem, aber auch teurer sind Landtouren, die über die Reederei vermittelt oder von ihr selbst veranstaltet werden – wie die begehrten, oft ausgebuchten Rad- und E-Bike-Ausflüge.

Die Mein Schiff 6 kreuzt im Mittelmeer
Die Mein Schiff 6 kreuzt im Mittelmeer © TUI CRUISES

„Gut abgewickelt werden die Ausflüge schon, aber sie sind eben teuer“, raunen vor allem mehrköpfige Familien. Bei unserer Testfahrt begegneten wir mehreren, die sich noch zu Hause ein, zwei Abende vor den Computer gesetzt und selbst im Internet nach Alternativen gestöbert hatten – sei es nach Lokalen, individuellen Reiseführern, nach Mietwagen oder öffentlichen Möglichkeiten (auf Korfu etwa gibt es Hop-on/Hop-off-Busse mit zwei Linien). „So habe ich mehr als die Hälfte des sonst fälligen Geldes eingespart und alles hat wunderbar geklappt. Die selbst organisierten Reiseleiter warteten pünktlich im Hafen“, erzählte der zweifache Familienvater Alexander. Ein Risiko bleibt: Bei Ausflügen in Eigenregie sind die Passagiere für die pünktliche Rückkehr selbst verantwortlich. Wer über TUI Cruises bucht, braucht nicht auf die Uhr zu schauen. Auf ihn wartet das schwimmende Hotel.

Allgemein gelobt wird, dass die Mein-Schiff-Flotte meist längere Liegezeiten in den Häfen hat als andere Unternehmen (in Zadar etwa bis 18.30, auf Korfu bis 19 Uhr) und so der Tag noch besser ausgenützt werden kann. In jedem Hafen gibt es jedenfalls eine örtliche Infrastruktur, die auf Kreuzfahrttourismus eingestellt ist – und eben meist günstigere Angebote bereithält. Unterm Strich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks (etwa um Großgruppen aus dem Weg zu gehen) und des Geldbeutels. In manchem Hafen reicht es ohnehin, die Umgebung zu Fuß zu erkunden – um ohne Aufwand mit wunderbaren Erlebnissen zurückzukehren. Wie in Argostoli auf Kefalonia, wo es Kolonien von Meeresschildkröten zu bestaunen gilt. Mit dem Taxi zum Strand fahren war inklusive Beachclub-Eintritt mit Liege und Schirm zudem billiger als das offizielle Angebot im Katalog.

Kapitän Helge Wrage, früher auf Forschungsschiffen aktiv und seit 2017 bei TUI Cruises, resümiert auf seine trockene Seefahrerart über die Vorzüge der neuen Mein-Schiff-Routen: „Meer ist Meer. Aber das Mittelmeer ist ein besonders schönes Fahrgebiet!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mehr zum Thema