In Zahlen gegossen macht der Ötztaler Urweg schon etwas her: 182 Kilometer in 60 Stunden Gehzeit. Aufgeteilt in zwölf Etappen mit fünf Talstufen in sechs Gemeinden. Die längste Tagesetappe umfasst 19 Kilometer und 1337 Höhenmeter. Wenn man sich als Reisender per pedes allerdings in das mit 65 Kilometern längste Seitental Tirols begibt, vergisst man schnell die Mühen, die stundenlange Wanderungen mit sich bringen.

Eine Abkühlung im stillen Habicher See, über eine schwindelerregende Stahlkonstruktion entlang des Stuibenfalls – der größte Wasserfall Tirols – klettern, von den „Sonnenbalkonen“ Brand und Burgstein nach Längenfeld blicken oder über die Hemerachalm wandern und Blumen bewundern. Das alles und noch viel mehr hat der Ötztaler Urweg zu bieten. Einer, der die alten Wege und Steige in- und auswendig kennt, ist Maximilian Nösig (Themenmanager bei Ötztal Tourismus). Er hat aus bestehenden Wegen den Ötztaler Urweg geschaffen.

„Der Urweg ist unser neuestes Projekt, mit dem wir uns an Weitwanderer wenden. Wir haben dafür die Mitte des Tals ausgewählt, nicht die Gletscherregion und nicht den Talboden. Am Ötztaler Urweg geht man von Dorf zu Dorf“, erklärt Nösig. Und gerade das entspannende Wandern in Tagesetappen entlang der „Roten 12“ hat seine ganz besonderen landschaftlichen Reize.

Obwohl: So ganz gemütlich sind nicht alle: Sie sind überwiegend im mittleren Schwierigkeitsbereich angelegt, einem Weitwanderweg entsprechend, der ein gewisses Maß an Ausdauer voraussetzt. Wer die hochalpine sechste Etappe von Obergurgl über das Ramolhaus und Ramoljoch ins Bergsteigerdorf Vent in Angriff nehmen will, für den sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Maximilian Nösig, Erfinder des Ötztaler Urwegs
Maximilian Nösig, Erfinder des Ötztaler Urwegs © KUNZ PR/MENDE

Sollte die Kondition aber doch einmal nicht mehr mitmachen, dann bietet der Weitwanderweg im Ötztal ein „Sicherheitsnetz“, das von den Kärntner „Trail Angels“ gespannt ist. Die Etappen des Urwegs können nämlich einzeln und mit Gepäcktransport gebucht werden.  Rückholservice sowie eine 24-Stunden-Hotline zählen ebenso zum All-inclusive-Service wie die Anreise aus aller Welt, mit oder ohne Hund, Green Travel oder vegetarisches Weitwandern, die Buchung der gewünschten Unterkunft mit regionalen Köstlichkeiten, wahlweise mit Massage oder Wellness. Nur wandern muss man noch selber.

„Wir arbeiten in enger Partnerschaft mit den Trail Angels, die als Reiseveranstalter und Weitwanderspezialisten mit der Bewirtschaftung des überaus erfolgreichen Alpe-Adria-Trails bewiesen haben, dass eine spezialisierte Buchungsplattform für diese Art des Reisens wichtig ist“, freut sich Nösig über die Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Tirol.
Buchbar ist der erste und einzige Weitwanderweg des Ötztals, der durchgehend mit einer „Roten 12“ gekennzeichnet ist, bereits seit Mai. „Im ersten Jahr ersuchen wir unsere Gäste um Rückmeldungen, die in die Weiterentwicklung einfließen sollen“, gab Melanie Scheiber anlässlich der Präsentation im Ötztal die nächsten Schritte vor.

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