Mit Pausen sind längere Fahrten für Kinder kein Problem
Mit Pausen sind längere Fahrten für Kinder kein Problem © (c) MNStudio - stock.adobe.com

Reisen? Gehören zum Leben und sind wichtig. Zumindest sehen die meisten Österreicher das so. Laut einer aktuellen Studie der Statistik Austria verreisen mindestens 70 Prozent der Leute wenigstens einmal im Jahr. Damit ein Urlaub für alle Beteiligten als schönes, vor allem aber entspannendes Erlebnis in Erinnerung bleibt, sollte die Reise selbst gut geplant sein. Das gilt vor allem für Familien, die mit kleinen Kindern unterwegs sind, empfiehlt Ines Pamperl, Allgemeinmedizinerin und Leiterin des Ärztlichen Dienstes der Stadt Graz. Was Eltern beachten sollten, bevor sie sich mit dem Nachwuchs auf den Weg machen.


Auto, Zug oder Bus: Wie reist man mit Kindern am besten?

Wer sich mit dem Auto auf eine längere Reise macht, sollte sich dann auf den Weg machen, wenn die Kinder müde sind. Also entweder in den frühen Morgenstunden oder gegen Abend. Oder nach Mittag - das gilt für Kinder, die ein Nachmittagsschläfchen halten. Längere Fahrten sind für Kinder grundsätzlich kein Problem, sofern regelmäßig Pausen eingelegt werden: „Es kommt nicht darauf an, schnellstmöglich das Ziel zu erreichen, sondern entspannt und möglichst stressfrei anzukommen“, betont die Medizinerin. Wenn sich ein Reiseziel auch mit dem Zug erreichen lässt, ist auch dieses Verkehrsmittel optimal für Eltern mit Kindern, vor allem, wenn der Nachwuchs besonders bewegungshungrig ist. Bei Flugreisen mit Babys unter fünf Monaten empfiehlt Pamperl, Rücksprache mit dem Kinderarzt zu halten. Mit kranken Kindern sollte man auf keinen Fall eine Flugreise unternehmen, betont die Ärztin, „sobald der Nachwuchs mobil ist, sollten sichEltern bei längeren Flugreisen überlegen, wie lange das Kind es schafft, ruhig sitzen zu bleiben.“

Wie gut vertragen kleine Kinder die Hitze?

In der Mittagszeit ist in heißen Ländern Rückzug angesagt: Am besten, man macht es wie die Einheimischen, hält ab Mittag eine Siesta und geht erst am späten Nachmittag wieder an den Strand. „Der leichte Wind am Meer ist oft trügerisch, da man die Hitze nicht als solche wahrnimmt“, warnt die Medizinerin. Ausreichend Sonnenschutz, für kleine Kinder empfiehlt sich auch ein T-Shirt, das vor UV-Strahlen schützt, eine Kopfbedeckung ist ein Muss beim Strandurlaub. In heißen Ländern sollten Eltern außerdem darauf achten, dass die Kinder auch ausreichend trinken, vor allem Wasser oder ungesüßten Tee. „Gestillte Kinder öfter anlegen oder ein zusätzliches Flascherl geben“, empfiehlt Pamperl.

Nicht vergessen: ausreichend Sonnenschutz, viel Flüssigkeit und keine Mittagshitze
Nicht vergessen: ausreichend Sonnenschutz, viel Flüssigkeit und keine Mittagshitze © (c) candy1812 - stock.adobe.com (ANNA GRIGORJEVA)

Was gibt es beim Essen zu bedenken?

Die wichtigsten allgemeingültigen Tipps für südliche Länder sind: kein Wasser aus der Wasserleitung trinken, auf Eiswürfel verzichten und die Babynahrung nur mit abgefülltem, stillem Tafelwasser zubereiten. Auch zum Zähneputzen sollte man abgefülltes Wasser verwenden. Für Lebensmittel gilt: „Schälen, kochen oder vergessen!“ Das heißt: Obst und Gemüse schälen oder mit abgefülltem Wasser abwaschen. Auch Speiseeis kann in wärmeren Ländern eine Infektionsquelle sein. Keine Speisen von Straßenhändlern kaufen. Wichtig: regelmäßig Hände waschen.

Was darf in der Reiseapotheke nicht fehlen?

Eltern, die mit Kindern auf Reisen gehen, sollten auf jeden Fall „Medikamente zur Fiebersenkung, gegen Schmerzen, Erkältung, Durchfall und Erbrechen mitnehmen, ebenso wie ein Elektrolytpräparat, Augen- und Ohrentropfen, Wunddesinfektionsmittel, eine Wund- und Heilsalbe sowie eine Salbe gegen Prellung und Verstauchung“, zählt Ines Pamperl auf. In eine Reiseapotheke gehören außerdem ein Fieberthermometer, kindergerechter Insektenschutzspray, ein Gel gegen Juckreiz nach Insektenstichen, ein kühlendes Gel gegen Sonnenbrand, Pflaster und Verbandsmaterial.