"Die Bestimmungen zum Campen außerhalb offizieller Stellplätze – sei es mit Zelt oder mit Reisemobil bzw. Caravan – sind in Europa unterschiedlich geregelt", weiß Daniel Kunc vom Österreichischen Camping Club (ÖCC). "Wildcampen klingt zwar nach Abenteuer – es drohen jedoch hohe Geldstrafen. Wir empfehlen daher ausdrücklich, sich bereits vor der Reise über das freie Stehen zu informieren."

Norden weniger streng als der Süden

Innerhalb Europas gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: In den nördlichen Ländern Europas sind die Gesetze bezüglich Wildcamping verhältnismäßig weniger streng als im Süden. So ist es in Norwegen und Schweden mit kleinen Einschränkungen erlaubt, mehrere Nächte in der freien Natur zu verbringen. "In anderen Ländern wiederum ist das freie Stehen zeitlich befristet: So darf man in Deutschland maximal zehn Stunden am Stück abseits offizieller Stellplätze pausieren, in Belgien höchstens 24 Stunden", sagt der ÖCC-Experte. 

In Italien darf man auf Straßen und Parkplätzen nur im Zelt bzw. Wohnmobil übernachten, wenn die örtliche Behörde dies genehmigt hat. In Frankreich ist es Campern verboten, in Nähe der Küste und bei Sehenswürdigkeiten frei zu stehen. Portugal, Kroatien und Griechenland haben die strengsten Regeln: Hier ist das Campen außerhalb von gekennzeichneten Campingplätzen ausnahmslos verboten.

Hier ist das Campen verboten

Einige grundsätzliche Regeln gelten in jedem Land. So ist das Campen in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen verboten. Auf privaten Grundstücken darf nur mit Erlaubnis des Eigentümers übernachtet werden. "Wo das freie Stehen erlaubt ist, sollte man sich umsichtig und rücksichtsvoll verhalten – also nur den nötigsten Campingbetrieb durchführen, möglichst leise sein und keinen Mist zurücklassen", so ÖCC-Experte Kunc. Offenes Feuer ist besonders in Wald- und Buschgebieten zu vermeiden. "Wir empfehlen generell die Nutzung von Camping- und offiziellen Stellplätzen. Damit kann man sich unnötigen Ärger ersparen", sagt der Campingexperte. Abschließend warnt er: "Wildcampen ist auch nicht ungefährlich: Gerade bei Raststationen und auf Parkplätzen besteht ein erhöhtes Risiko, Opfer eines Überfalls zu werden."

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