Wir sind gleich im Sichtbereich“, sagt Jana, die per Funkgerät mit der Norwegian Escape, dem neuesten Flaggschiff der Norwegian Cruise Line verbunden ist. Neugierig stürmen wir mit Fotoapparaten und Handys „bewaffnet“ an Deck. Dass es nieselt und bereits nach Mitternacht ist, stört dabei niemanden.

Plötzlich tauchen erste Lichter auf, schemenhaft sind die Umrisse zu erahnen, bis der neue Kreuzfahrt-Riese formatfüllend ins Blickfeld gleitet. Der 920-Millionen-Dollar-Dampfer, der in der Meyer-Werft in Niedersachsen mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet wurde, ist ein majestätischer Anblick. Mit unserer Barkasse begleiten wir die Norwegian Escape in den Hafen nach Hamburg. Einmal noch kurz schlafen, dann sind wir die Ersten, die zur Jungfernfahrt an Bord gehen dürfen.

Schnappschüsse

„Gewaltig. So etwas Besonderes sieht man selbst bei uns in Hamburg nicht alle Tage“, zeigt sich der Taxifahrer, der mich zum neuen Hamburg Cruise Center Steinwerder chauffiert, schwer beeindruckt. Fast genauso wie die Facebook-Freunde, die mit ersten Schnappschüssen beglückt werden. Was sein muss, muss sein.
Balkonkabine 14184 auf Deck 14. Gar nicht so leicht zu finden auf einem Schiff, auf dem bei Vollbelegung samt Besatzung rund 5900 Menschen schlafen können. Hochgerechnet sind das mehr als beispielsweise in der Stadt Bärnbach wohnen, sogar nach der Fusion mit Piberegg.

Gourmetweltreise

„Es riecht noch alles so neu“, schwärmt Elisabeth aus Zürich bei einer ersten Inspektionstour, ehe uns ein zugegebenermaßen sehr luxuriöses Problem heimsucht. Wann und wohin sollen wir Abendessen gehen? „Gönnen wir uns ein Steak? Meeresfrüchte? Oder reservieren wir in der Tapas Bar?“ Ein Abstecher in die Küche, in der auf einer Wand alle Speisen abgebildet sind, die in den insgesamt 28 (!) Restaurants oder in den Lounges, teils gegen Aufzahlung, serviert werden, macht die Entscheidung nicht leichter.

Wem es ebenso geht, der sollte die „Food Republic“ wählen. Dort kann man mit Messer und Gabel eine Gourmetweltreise mit internationalen Klassikern und Spezialitäten auf kleinen Tellern antreten und möglichst viel ausprobieren. Aber noch ein Detail zur edelstahlfunkelnden Küche: Sie ist sogar mit Rolltreppen ausgestattet, damit die delikaten Speisen rasch transportiert und serviert werden können.

Zum Glück gibt es Fitnessstudio, Pools und Wasserrutschen vom Feinsten an Bord, um ein paar Kalorien wieder loszuwerden. „Einfach super“, schwärmt Peter aus Hamburg nachdem er sich im Kletterpark, der sich über drei Decks erstreckt, ausgetobt hat. Wer es gemütlicher mag, lässt sich im Spa verwöhnen.

Paradiesische Oase

Nobel geht es im „Haven“ auf den obersten Decks zu. In diese paradiesischen Oase kommen nur Gäste, die die Haven-Suiten gebucht haben. Mit eigenem Restaurant, Bar und Wellnessbereich samt Butler-Service.


Nach der Hitze in der Wäscherei, dort werden täglich 20.000 Kilogramm Wäsche gereinigt, plagt der Durst. „Gehen wir ins Bierhaus, in die Weinbar oder in die Tobacco Road Bar?“, überlegt Elisabeth. Das nächste Luxusproblem: Im The District Brew House werden 50 Flaschenbiere und 24 Hopfensäfte vom Fass gezapft.