Roms Denkmalschutz verbietet den Filmproduktionsgesellschaften Metro Goldwyn Mayer (MGM) und Paramount den Zugang zum Circus Maximus, einem der wichtigsten historischen Orte Roms, für Dreharbeiten für die geplante Neuauflage des Historienfilms "Ben Hur". Der Beschluss des Denkmalschutzes sorgt für Polemik.

Eine Million Euro

Die Filmproduktionsgesellschaften hatten gebeten, für einige Wochen das Gelände "mieten" zu können, um dort verschiedene Szenen zu drehen, unter anderem das bekannte Wagenrennen. Bis zu einer Million Euro hätte das in die römischen Gemeindenkassen gespült, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero". Der Denkmalschutz zeigte sich jedoch unnachgiebig und lehnte die Forderung der Produktionsfirmen mit der Begründung ab, das Wagenrennen würde den Boden des Circus Maximus beschädigen.

Der Beschluss sorgt für Polemik und stößt auch im römischen Stadtrat auf Unmut. Im vergangenen Mai hatte der Denkmalschutz den Circus Maximus für ein Konzert der Rolling Stones freigegeben, zu dem 70.000 Zuschauer kamen. Die Gemeinde hatte damals lediglich 7.900 Euro für den Auftritt auf dem Gelände des Circus Maximus kassiert.

Gern genutzte Fläche

Auf der weitläufigen Rasenfläche des Circus Maximus sind noch Spuren der früheren altrömischen Anlage zu erkennen. Ein wichtiges antikes Monument ist die Anlage jedoch schon längst nicht mehr - am Wochenende dient sie vor allem Joggern als Lauffläche. Zudem wird der Circus Maximus häufig als Veranstaltungsort für Konzerte und Massendemonstrationen genutzt. So wurden hier auch die italienischen Fußballnationalspieler nach ihrem Sieg bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2006 von den Fans empfangen.

Zum Cast des Remakes von Ben Hur zählt Oscar-Preisträger Morgan Freeman (77). 1.800 Statisten werden an den Dreharbeiten teilnehmen. Der aus Kasachstan stammende Filmemacher Timur Bekmambetov ("Wanted") hat für mehrere Szenen die süditalienische Stadt Materia gewählt, in der Mel Gibson im Jahr 2004 seinen Jesus-Film "Die Passion Christi" gedreht hatte. In Matera hatte sich auch der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini zur Verfilmung des Matthäus-Evangeliums inspirieren lassen.