Gewundene, von Bäumen gesäumte Wege führen entlang der ligurischen Küste nach Portofino. Südöstlich der einstigen Seemacht Genua liegt das Fischerdorf malerisch und geschützt in einer Bucht im Golf von Tigullio. Montague Yeats-Brown, britischer Konsul in Genua, entdeckte das Kleinod 1867 und zog im Kastell über dem Hafen ein. Danach war es für die Bewohner mit der Ruhe in der Idylle vorbei: Der alte Geldadel und zahlreiche Prominente besuchten das Städtchen, kauften sich einen Sommerwohnsitz und machten Portofino nach dem zweiten Weltkrieg zu einem Treffpunkt des Jetset.

Teurer Flecken Italiens. Noch heute ist Portofino einer der teuersten Flecken Italiens. Trotzdem summt es in der knapp 600 Einwohner zählenden Hafenstadt in der Hauptsaison wie in einem Bienenstock. Die Straßencafes sind gut besucht und edle Boutiquen finden sich an jeder Ecke: Von Giorgio Armani bis Ermenegildo Zegna ist alles zu haben, was gut, aber vor allem teuer ist. Die Villen hinter immergrünen Hainen geben nur spärlich den Blick auf Herrschaftshäuser frei, in denen die Schönen und Reichen wohnen. Dafür liegen feudale Yachten offenherzig am Hafen vor Anker.

Portofino ist mondän im Kleinen: Zwar bröckelt allmählich der Putz von den intensiv gelben Fassaden der dicht gedrängten Häuser, trotzdem wurde das Flair der Jetset-Ära konserviert. Beim Spaziergang durch die verwinkelten Gässchen und beim Promenieren auf den Piazzi hält man es für möglich, jeden Moment Sofia Loren im Restaurante Puny bei einem Teller Pappardelle al Portofino anzutreffen.