Das fängt ja gut an. "Ah, nach Tripolis geht's. Waren Sie schon einmal da?", will die Dame mit dem professionellen Lächeln am Check-In-Schalter des Flughafens Wien wissen. Auf unser Kopfschütteln hin folgt prompt ein verbaler Keulenschlag. "Seien Sie froh."

Charme einer Fabrikshalle. Am Airport in Tripolis grüsst uns Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi - von einem lebensgroßen Plakat. Der Flughafen strahlt den Charme einer Fabrikshalle aus, die Einreiseformalitäten samt Schnappschuss (Nicht lächeln!) dauern. Aber zumindest scheinen die Flughafenmitarbeiter, allesamt Männer, ihren Spaß zu haben.

Feuchte Hitze. Wie ein warmer Waschlappen schlägt uns draußen die feuchte Hitze ins Gesicht. Im Bus geht's in die Hauptstadt Libyens, der erste Eindruck ist ernüchternd: Wüstensand, Häuser wie Schuhschachteln, der Müll türmt sich wohin man schaut.

Verwinkelte Altstadt. Deutlich reizvoller präsentiert sich die 1,5 Millionen Metropole in der verwinkelten Altstadt. Der Triumphbogen des Marc Aurel hinterlässt ebenso bleibenden Eindruck wie die dahinter liegende Gurgi-Moschee. Gänsehaut als ein Muezzin mit krächzender Stimme zum Gebet ruft. Fünf Frauen in schwarzen Kaftans huschen kichernd vorbei, in einem Fenster schneiden zwei Buben, als sie uns erblicken, freudig Grimassen.