Wenn das Meer rund um Istrien immer mehr abkühlt und langsam auch die allerletzten Badetouristen die Heimreise antreten, dann ist die Saison auf der kroatischen Halbinsel noch lange nicht zu Ende. Im Herbst wird die Region zum wahren Paradies für sportliche Pedalritter und genießerische Feinschmecker.

Weiße Trüffel. Tuber magnatum pico, die weiße Trüffel, beschert Istrien sogar ein eigenes kulinarisches Festival. Von Oktober bis Mitte November dreht sich alles um die kleine wertvolle Knolle, heuer bereits zum 14. Mal. Volksfeste, Messen, die Wahl des größten Edelpilzes - Trüffeln wohin das Auge blickt.

Herbstliche Delikatesse. Aber noch eine zweite rare Spezialität ist auf den herbstlichen istrischen Speisekarten zu finden. Ab Anfang Oktober geht den Fischern im breiten Meeresarm von Pula die Seespinne ins Netz. Die Hauptfanggründe befinden sich vor den Orten Medulin, Premantura und Banjole. Doch was darf man als abenteuerlustiger Feinschmecker erwarten, wenn man beim Kellner ein Gericht mit Seespinne ordert? Serviert bekommt man hummerartiges Krabbenfleisch, das sich vor allem in Salaten als wahre Köstlichkeit entpuppt.

Radl-Paradies. Wer ausgiebig schlemmt, muss sich aber auch dementsprechend bewegen. Die beste Möglichkeit dazu bietet auf istrischem Boden die schier unendliche Vielfalt an unterschiedlichen Radtouren. Vom Norden bis zum Süden, von der West- bis zur Ostküste: Auf stolzen 2600 Kilometern erstrecken sich die Radwege.

Bis ins Detail. Und den bestmöglichen Überblick zu diesem Thema bekommt man auf www.bike-istra.com/de. Diese Homepage, die vom kroatischen Tourismusverband betreut wird, bietet alles, was man für ein ausgiebiges Rad-abenteuer wissen muss. In diesem Webauftritt der besonderen Art steckt akribische Kleinstarbeit. 34 Routen werden bis ins Detail beschrieben: Streckendaten- und graphisch dargestelltes Profil, Schwierigkeitsgrad, Unterkunftstipps, kulturelle Höhepunkte entlang der Strecke - und vieles mehr. Bei der Vielzahl an Touren, die noch dazu größtenteils unter einem eigenen Motto stehen, fällt die Wahl wirklich schwer.

Routen. Die wohl außergewöhnlichsten Radfahr-Angebote, die auf der Homepage zu finden sind: "Bella Vista" (Labin), "Auf istrischen Gipfeln" (Zentralistrien), "Orchideen-Route" (Pula/Medulin), "Der Weg der klaräugigen Lucia", (Ostküste), "Feen-Route" (Groznjan), "Route der römischen Gladiatoren" (Pula), "Casanova-Route" (Vrsar).

Berühmter Frauenheld. Bei letztgenanntem Vorschlag radelt man auf den Spuren des berühmten Frauenhelden, der sich laut seiner Memoiren sogar zwei Mal für längere Zeit in Vrsar aufgehalten haben soll. Besonderer Tipp auf der Casanova-Tour: Zu Beginn der Route lohnt sich eine ausgedehnte Rundfahrt durch das Zentrum von Vrsar. Innerhalb der einstigen Festungsmauern kann man in den steilen, engen Gassen, die von Bauwerken verschiedener Stilepochen gesäumt sind, auf Entdeckungstour gehen.