Der neue private Hochgeschwindigkeitszug "Italo", der seit April mit einer Geschwindigkeit von über 300 Stundenkilometer auf der Achse zwischen Mailand und Neapel flitzt, dehnt sein Angebot aus. Ab dem 3. Oktober fährt der neue Zug, den italienischen Medien wegen seiner roten Farbe gern als "Ferrari auf Schienen" bezeichnen, auch nach Padua, Mestre und Venedig, teilte die Bahngesellschaft Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV), Betreiber von Italo, am Dienstag mit.

28 Verbindungen bietet NTV täglich an. Zum Start werden Tickets für Fahrten zwischen Venedig und Rom zum Kampfpreis von 35 Euro angeboten. Von Venedig bis Bologna sind im Internet Low cost-Tickets von 15 Euro zu bekommen. Tickets für die Reise von Venedig nach Florenz werden zu 21 Euro angeboten.

Italo konkurriert mit dem "Frecciarossa", dem Hochgeschwindigkeitszug der Staatsbahnen (FS). NTV präsentiert sich als erste komplett private europäische Eisenbahngesellschaft im Hochgeschwindigkeitsbereich. Eingerichtet wurde "Italo" von der Designer-Legende Giugiaro. Mit Sicherheitspersonal an Bord, Wifi-Internet im Zug, einem Ruhewaggon und Sessel vom Luxusmöbelhersteller Poltrona Frau will NTV innerhalb von drei Jahren neun Millionen Passagiere gewinnen, was ein Viertel des Anteils am Bahn-Hochgeschwindigkeitsmarkt entspricht. Bis Ende 2012 rechnet das Unternehmen mit 1,6 Millionen Passagieren. Bis Ende 2014 hofft NTV, die Gewinnschwelle zu erreichen.

NTV-Präsident ist der Chef des Sportwagenherstellers Ferrari, Luca Cordero di Montezemolo. 1,1 Mrd. Euro hat die Bahngesellschaft für ihren Start investiert, 620 Millionen wurden für die Züge ausgegeben. Cirka 1.000 Personen beschäftigt das Unternehmen. An NTV sind neben Montezemolo auch der Schuh- und Handtaschenunternehmer Diego Della Valle, Besitzer des Tod's-Konzerns, und Bahnmanager Giuseppe Sciarrone beteiligt.