Die Unbekannte. Alonnisos schert mit ihren dichten, grünen Wäldern aus dem klassischen Griechenland-Klischee aus. Verstecke Buchten und schöne Strände sind dennoch Ehrensache. Der einstige Hauptort der 3000-Seelen-Insel wurde am 9. März 1965 von einem schweren Erdbeben fast zur Gänze zerstört und verlassen. Während sich die Einheimischen im Hafenstädtchen Patitiri ansiedelten, entdeckten vorwiegend ausländische Besucher die malerischen Ruinen und verwirklichten sich ihren ganz persönlichen Inseltraum, kauften und setzen sie instand. Heute ist Alt-Alonissos ein wahres Schmuckkästchen, fürs Abendessen sollte man im Restaurant „Thea“ einkehren. Fantastischen 360-Grad-Blick hat man von der „Sunset“-Bar auf dem St.-Onoufrios-Hügel. Das Hotel Marpunta mit eigener, abgeschiedener Badebucht direkt vor dem 1970 gegründeten Meeresnationalpark. Auch die bedrohten Mönchsrobben suchen auf Alonnisos Ruhe.

Der einstige Hauptort von Alonnisos ist heute wieder ein Schmuckkästchen
Der einstige Hauptort von Alonnisos ist heute wieder ein Schmuckkästchen © Panosk18/Adobe Stock

Die Ikone. So mancher Forscher verortet das legendäre Atlantis auf Santorin, tatsächlich sind drei der Inseln des Archipels ringförmig am Rand einer vom Meer gefluteten Caldera angeordnet, die bei Vulkanausbrüchen entstanden ist. Diese dramatische Szenerie lockt zahlreiche Urlauber in den Inselhauptort Firá und nach Ia mit seinen Windmühlen und den blitzblauen Kuppeln der Kirchen. Weltberühmte Postkartenmotive, genauso wie der Sonnenuntergang über Santorin. Den kann man bestens, aber mit etwas mehr Ruhe in der Theros Wave Bar in Vlyhada genießen. Eine Ikone ist auch der 1,2 Kilometer lange, schwarze Vulkanstrand von Kamari. 

Blick von Ia auf die Caldera von Santorin
Blick von Ia auf die Caldera von Santorin © SCStock/Getty Images

Die Unberührte. Die raue Landschaft, die duftenden Pinienwälder, authentische Dörfer auf den Bergen wie am Meer – auf Karpathos hat sich vieles bewahrt, was andernorts verschwunden ist. So pflegt man etwa in Olymbos, das wie ein Adlerhorst auf einem Berghang sitzt, seine alten Bräuche, seine typischen Trachten, seine spezielle Architektur und seinen eigenen Dialekt. Speziell der Norden der Dodekanes-Insel ist bei Wanderern beliebt, aber auch Badeurlauber dürfen sich freuen – etwa auf den beliebten Sandhalbmond von Apella.

Das Bergdorf Olymbos auf Karpathos
Das Bergdorf Olymbos auf Karpathos © Valto/Adobe Stock

Die Exotische. Rot, pink und orange – oder schneeweiß: Vulkanisches Gestein färbt die Strände von Milos, wie in Sarakiniko, das an eine Mondlandschaft erinnert, in Papafragas und Alogomandra mit ihren Höhlen, oder in Thiorichia neben einer stillgelegten Schwefelmine. Besonders sind auf der Insel auch die Syrmata, direkt ans Meer gebaute, bunte Fischerhäuschen, in deren Erdgeschoß sich eine „Garage“ für die Boote befindet. Die Hauptstadt Plaka ist geprägt vom typischen Blau-Weiß der Kykladen, im dortigen Archäologischen Museum ist Kopie der Statue „Aphrodite von Milos“ ausgestellt, die einst auf der Insel gefunden wurde und ihren Sitz im Pariser Louvre hat.

Die Mondlandschaft von Sarakiniko auf Milos
Die Mondlandschaft von Sarakiniko auf Milos © Moofushi/Adobe Stock

Die Vielfältige. Kultur in den Straßen und Museen der Inselhauptstadt Argostoli, ein Reservat für seltene Naturjuwelen auf dem schwarzen Berg Enos, weltberühmte Strände wie der hochdekorierte Myrtos Beach, abtauchen in den unterirdischen See Melissani, flanieren im charmanten Assos mit seinem Hafen – auf Kefalonia liebt man die Abwechslung. Ein Hoteltipp auf der Ionischen Insel ist das Costa Rossa Boutique Hotel, das seinen Namen nicht umsonst trägt. Es liegt direkt am roten Strand von Xi.

Der rote Strand von Xi auf Kefalonia
Der rote Strand von Xi auf Kefalonia © IMAGO/yuriyb

Die Mondäne. Mit Ermoupoli hat Syros eine Hauptstadt, die dem Namen gerecht wird. Bei der Ankunft im Hafen der Kykladeninsel begrüßen elegante Kuppelbauten wie die Kirche „Agios Nikolaos“, das Apollon Theater ist ausstaffiert wie eine Miniatur der Mailänder Scala und ein Zentrum der schönen Künste im Archipel. Besonders gut kann man den Status als einstiges Handelszentrum Griechenlands an den bunten Villen im Viertel Vaporia ablesen. Nicht vergessen, Loukoumia zu probieren, eine süße lokale Köstlichkeit aus Pistazien, Mandeln, Sirup und Rosenwasser.

Ermoupoli auf Syros nennt man nicht umsonst „Königin der Kyladen“
Ermoupoli auf Syros nennt man nicht umsonst „Königin der Kyladen“ © Gatsi/Getty Images

Die Einladende. Man hat das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Selbst, wenn man im Hafen von Naxos zum ersten Mal von Bord geht und von der antiken Marmortor Portara begrüßt wird. Aber vielleicht kommt es einem auch nur so vor, weil hier selbst für griechische Verhältnisse die Gastfreundschaft besonders hochgehalten wird. Das gilt im hübschen Bergdorf Apiranthos genauso wie im geschäftigen Chalki, am Wind- und Kitesurferstrand von Mikri Vigla und dem goldenen Band, das sich von dort bis nach Naxos-Stadt erstreckt. Darauf ein „Jamas“ mit einem Gläschen Kitro, ein Likör aus Zitrusblättern und eine der Spezialitäten der Insel, die sich selbst mit Lebensmitteln versorgt.

Das antike Fenster nach Naxos
Das antike Fenster nach Naxos © steffie82/Getty Images

Die Jugendliche. Wenn es um das Nachtleben geht, muss sich Serifos nicht hinter anderen Partyhotspots in der Ägäis verstecken. Sei es im Küstenort Livadi oder der Hauptstadt Chora, deren Häuser sich wie die Schleppe eines blendend weißen Brautkleids den Hang hinunterziehen. Aber die Kykladeninsel versteht sich auch auf die ruhige Gangart: Einheimische beharren darauf, mehr als 70 Strände gezählt zu haben, auch ist die Insel von einem dichten Netz von Wanderwegen überzogen. Sehenswert sind das wehrhafte Kloster Taxiarches, die Felsformation „Thron des Zyklopen“ am Kap Kyklopas, aber auch das dem Bergbau gewidmete Museum, einst Haupteinnahmequelle der Insel.

Die Chora thront hoch über Serifos
Die Chora thront hoch über Serifos © Niko Sisios/Getty Images

Die Elegante. Wer einmal in einem der vielen Gastgärten im malerischen Hafen von Naoussa zu Abend gegessen hat, der wird die weiß gekalkten Fassaden, die einen scharfen Kontrast zu den in voller Blüte stehenden Bougainvilleas und den bunt gestrichenen Fensterläden bilden, nie vergessen. Während es sich Paros mondän präsentiert, geht es auf der Schwesterinsel Antiparos ruhiger zu. Was kein Fehler ist, wenn man in der Taverne Captain Pipinos in der Bucht Agios Georgios dem frisch gefangenen Oktopus auf der Leine beim Trocknen in der Sonne und ein paar kleinen privaten Booten beim Schaukeln auf dem türkisen Wasser zusieht.

Der malerische Hafen von Naoussa 
Der malerische Hafen von Naoussa  © IMAGO/Juergen Tap

Die Grüne. Mehr als 80 Prozent von Skopelos sind von Wald bedeckt. Überzogen von Kiefern, aber auch Pinien und Zypressen, die sich zum Teil bis zu den Sand- und Kiesstränden erstrecken. Das macht die Insel der Nördlichen Sporaden ideal für Wanderungen, jedenfalls aber sollte man einen ausgiebigen Spaziergang in den Gassen von Skopelos-Stadt einplanen. Guide Regina, die auf verwinkelten wie verwunschenen Wegen durch die Chora führt, macht auf so manches bauliche Juwel im mazedonischen oder neoklassizistischen Stil aufmerksam, das man auf eigene Faust niemals entdeckt hätte. An der Promenade spielt sich das geschäftige Nachtleben unter dem Blätterdach der Maulbeerbäume ab.

Auf Skopelos reichen die Wälder bis ans Meer
Auf Skopelos reichen die Wälder bis ans Meer © Ivan Botha/Adobe Stock