Der Verzicht auf Plastikverpackung und (sinnlos transportiertes) Wasser in Kosmetikprodukten ist angesagt. Die praktischen und platzsparend kleinen Shampoo-Stücke werden deshalb immer beliebter. "72 unterschiedliche feste Shampoos haben wir im stationären Handel gefunden", heißt es beim AK-Konsumentenschutz Oberösterreich, der gemeinsam mit der Umweltorganisation "Die Umweltberatung" die Inhaltsstoffe von 15 festen Haarshampoos bewertet hat.

Insgesamt wenig Problemstoffe

In keinem einzigen der getesteten Shampoos fanden sich Silikone. Auch Parabene, die häufig als Konservierungsstoff eingesetzt werden und in Verdacht geraten sind, wie ein Hormon zu wirken, wurden nicht gefunden. Ebenso wenig steckten PEG/PEG-Derivate in den getesteten Produkten. Diese verbinden als Emulgatoren Wasser und Fett miteinander und können die Haut aber gleichzeitig durchlässiger für Fremdstoffe machen. "Selbstverständlich ist dieses Ergebnis nicht, denn auch im festen Stück Shampoo könnten die umstrittenen Stoffe stecken, die häufig in den flüssigen Varianten zu finden sind", geben die Tester zu bedenken. Offenbar versuchen Hersteller bei den Trendprodukten auch den Ansprüchen einer anspruchsvolleren Klientel gerecht zu werden.
Als sehr hautverträglich gelten Kokostenside, wie beispielsweise Sodium Cocoyl Isethionate, welches in 10 der 15 Produkte enthalten war. "Allerdings ist es etwas kostspieliger und schäumt weniger als vergleichsweise Natriumlaurylsulfate. Weniger Schaum bedeutet jedoch, dass Kokostenside weniger die Haut austrocknen und damit auch weniger irritieren."

Ein Tipp für mehr Schaum: Die Haarwaschstücke direkt über das feuchte Haar reiben und danach mit den Händen shampoonieren. Feste Shampoos immer trocken lagern – in einer Schale mit Löchern oder in einem aufgehängten Netz!

Nur ein Produkt im Test ohne Parfum

Das DM-Produkt "Babylove 2in1 feste Dusche und Shampoo" war gänzlich ohne Parfum. Alle anderen Produkte konnten darauf nicht verzichten. Fünf Shampoos wurden jedoch abgewertet, da sie einen der 26 kennzeichnungspflichtigen Duftstoffe verwendeten. Einige dieser Stoffe können nachweislich Stressreaktionen oder Allergien auslösen.
Bei vier der fünf Schlusslichter im Test wurde der kennzeichnungspflichtige Duftstoff Coumarin gefunden, den auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland für bedenklich einstuft. Vor allem Personen mit empfindlicher Haut sollten besser eine duftfreie Alternative wählen. Im Produkt von Guhl wurde flüssiges Mikroplastik und der Komplexbildner EDTA gefunden, der umweltbelastend und als reizender und gesundheitsschädlicher Stoff eingestuft ist.

Das sind die Sieger im Test

Die Shampoos im Test kosteten zwischen 4,75 und 16,96 Euro. Zu den Testsiegern zählten ebenso preiswerte Produkte von DM und BIPA, wie auch Produkte von Yves Rocher oder dem Hersteller Wasserneutral sowie das teuerste Produkt im Test von Clarins Paris. Hier geht es zum kostenlosen Download der Testtabelle:

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Die Testtabelle