Rund 100 Milliarden Kurznachrichten wurden 2017 in Österreich mit sogenannten Messenger-Apps verschickt. Schon längst haben diese Dienste die SMS verdrängt. Klarer Marktführer ist WhatsApp. Egal ob Text, Fotos, Videos oder Anrufe, die Möglichkeiten der App sind vielfältig. Ebenso umfangreich sind jedoch auch die Sicherheitsbedenken. Denn WhatsApp ist eine Tochter des Social-Media-Konzerns Facebook, der immer wieder mit dem Datenschutz zu kämpfen hat. So wurde im März bekannt, dass Daten von 87 Millionen Nutzern illegal weitergegeben wurde. Und WhatsApp gibt massenhaft Nutzerdaten an den Mutterkonzern weiter.

Mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Inhalte will WhatsApp Kritiker beruhigen. Das Sicherheitsfeature hat allerdings mehrere Schwachstellen. Die jüngste wurde im August von der Sicherheitsfirma CheckPoint aufgedeckt. Die Experten zeigten, dass bereits versendete Nachrichten manipuliert werden können.

Die Nähe zu Facebook und die Sicherheitsbedenken schaden WhatsApp und nutzen den vielen anderen Mitbewerbern. WeChat will – von China aus – den Messenger-Markt neu aufrollen und Snapchat zielt mit bunten Bildern auf die junge Zielgruppe ab. Andere Anbieter wie Signal, Telegram oder Kik werben mit hoher Verschlüsselung und Anonymität. Übrigens sehr zum Leidwesen der Sicherheitsbehörden. Denn während Polizei und Staatsanwaltschaft technisch in der Lage sind, SMS zu überwachen, scheitern sie bei den diversen Messenger-Diensten an der Verschlüsselung der Textnachrichten.