Bei der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco hat Apple Montagabend einige Neuigkeiten präsentiert. Traditionell standen dabei die kommenden Versionen der Software für Apple-Geräte im Fokus. Apple setzt bei der Bedienung seiner Geräte künftig viel stärker auf Sprache und zieht so mit Rivalen wie Google und Amazon mit. Alle App-Entwickler werden künftig die sprechende Assistentin Siri in ihre Anwendungen integrieren können. Außerdem kommt Siri im Herbst schließlich auch auf Apples Mac-Computer.

Neu ist unter anderem Watch OS3 für die Apple Watch.Diese Software soll das Starten von Apps auf der Apple Watch um einiges schneller machen und wird im Herbst als kostenloses Update ausgeliefert. Neu ist auch, dass sich Aktivitäten über die Apple Watch mit Freunden teilen lassen. Scribble nennt sich eine Handschrift-Erkennung auf der Apple Watch.

Apple-Chef Tim Cook präsentiert beeindruckende Zahlen
Apple-Chef Tim Cook präsentiert beeindruckende Zahlen © AP

Auch im Fernsehbereich hat sich Apple einiges überlegt. So wurde unter anderen eine iPhone-Fernbedienungs-App für Apple TV präsentiert. Mit der Spracherkennung Siri können in Zukunft direkt Streaming-Apps auf dem Apple TV geöffnet werden. Die nächste TV OS kommt dann im Herbst auf den Markt.

Veränderungen gibt es auch beim Computer-Betriebssystem - dieses heißt jetzt Mac OS statt Mac OSX. Hier neu: Den vom iPhone gewohnten Sprachassistenten Siri gibt es künftig auch auf dem Computer. Im noch jungen Geschäft mit dem vernetzten Haushalt geht Apple zum Angriff über. So wurde auch die neue App "Home" vorgestellt, über die sich verschiedene kompatible Technik von Lampen bis hin zum Garagentor steuern lässt. An der Vernetzung von Hausgeräten wird schon lange gearbeitet.

Für Apple-TV wird es weitere Apps geben
Für Apple-TV wird es weitere Apps geben © AP

Aber die Entwicklung wurde bisher dadurch gebremst, dass Technik verschiedener Anbieter oft nicht miteinander kommunizieren kann und die Bedienung zu komplex ist. Apple könnte mit seiner Plattform diese Hindernisse überwinden. Auch hier soll Siri zum Einsatz kommen. Rivalen wie Amazon und Google bauen ebenfalls Plattformen zur Vernetzung des Haushalts mit Sprachsteuerung auf.

Apple Pay kommt nach Europa

Apple baut auch die Reichweite seines iPhone-Bezahldienstes in Europa aus. Demnächst werde Apple Pay in Frankreich und in der Schweiz starten. Bisher war Apple Pay in Europa in Großbritannien verfügbar. Zu einem Starttermin in weiteren europäischen Ländern wurden keine Angaben gemacht.

Apple Pay kann man an Kassengeräten nutzen, die für kontaktloses Bezahlen per NFC-Funk ausgestattet sind. Die Industrie rüstet schrittweise alle Terminals damit aus. Als nächsten Schritt will Apple über seinen Service auch bei Online-Einkäufen auf einem Computer bezahlen lassen. Die Zahlung wird dabei statt Passwort oder PIN-Code per Fingerabdruck auf einem verbundenen iPhone bestätigt.

Gedenken an Orlando-Opfer

Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz wurde der Opfer des Anschlags auf den Nachtclub in Orlando gedacht. Der sichtlich gerührte Konzernchef Tim Cook rief die Anwesenden am Montag auf, mit einer Schweigeminute "die Opfer und all die, die sie liebten", zu ehren. Bei dem schlimmsten Terrorangriff in den USA seit dem 11. September 2001 wurden in einem Homosexuellenklub nach bisherigen Zahlen 49 Menschen getötet. Cook ist homosexuell und setzte sich in den vergangenen Jahren für Gleichberechtigung und Menschenrechte ein.