Hätte Nintendo Anfang der Neunziger Jahre mitgespielt, hätte es die Nummer eins am Markt der Heimkonsolen niemals gegeben. Sony tüftelte damals lediglich an einem CD-Laufwerk für Nintendos SuperNES-Konsole – dich dieses wollte man bei Nintendo plötzlich nicht mehr. Auch egal, dachte sich der spätere Erfinder der PlayStation, Ken Kutaragi, dann wird eben gleich ein eigenständiges System entwickelt.

Gesagt, getan. Im Dezember 1994 erblickte die PlayStation auf dem japanischen Markt das Licht der Welt und setzte zu einem Siegeszug um die ganze Welt an, der erst 2006 mit der Einstellung der Ur-Konsole ihr Ende nahm – 12 Jahre oder 102 Millionen verkaufte Konsolen später. Sonys neue Maschine setzte damals Maßstäbe: Erstmals wurden Spiele auf CDs ausgeliefert, auch die 3D-Darstellung wurde zum Standard – einem 33 Mhz-Prozessor mit zwei Megabyte Arbeitsspeicher sei dank. Die Heimkonsole wurde somit auf ihren Kinderschuhen gehoben, die Spiele reizten mit richtigen Soundtracks und Zwischensequenzen (aufgrund des vielen Speicherplatzes) ein ganz neue Käuferschicht. Den Controller behielt man bei Sony im Grunddesign bis heute, unübertroffen einfaches Design trifft nach wie vor auf Funktionalität – und das wiederum den Geschmack mehrerer Generationen von Gamern. Ihren Siegeszug in Europa trat die PlayStation im September 1995 an, um umgerecht stolze 319 Euro.

Eine neue Generation. Die Konkurrenz zog erst 1996 mit dem Nintendo 64 nach, doch das System konnte trotz leicht überlegener Hardware nicht mehr mit der PlaySation gleichziehen. Bei Sony werkelte man unterdessen bereits an einem Nachfolger, der PlayStation 2, welche im Frühjahr 2000 in Japan auf den Markt kam, Europa folgte im Herbst. Die Leistung der schwarzen Maschine war für damalige Verhältnisse beeindruckend: Die Prozessorleistung hatte sich mit 300 Mhz verzehnfacht, dazu gab es einen 150 Mhz schnellen Grafikchip und 32 Megabyte Arbeitsspeicher. In der Kritik stand Sony Anfangs für den unkludierten DVD-Player, der den Preis hinauf trieb. Rückblickend betrachtet trug man dadurch jedoch maßgeblich zur Verbreitung des damals neuen Mediums bei. Die zweite PlayStation-Generation wurde der bislang größte Erfolg in der Geschichte der Videospiele und verkaufte sich bis heute rund 140 Millionen Mal – ein Ende der Produktion ist noch nicht in Sicht.

Der Alleskönner. 2005 stellte Sony schließlich den Nachfolger der PS2 vor, doch unter gewaltig veränderten Vorzeichen: Microsoft drängte sich in den Jahren zuvor mit der Xbox auf den Markt, jedoch ohne großen Erfolg. Ganz anders ergeht es allerdings dem Nachfolger, der Xbox 360, die bereits im Herbst 2005 auf den Markt kam und somit einen deutlichen Vorsprung vor der PS3 hatte, die erst eim Frühjahr 2007 in Europa erschien. Sonys dritte Konsolen-Generation holt zwar bis heute bei den Verkaufszahlen teils rapide auf, die Xbox 360 und vor allem auch Nintendos Wii wollen aber erst einmal eingeholt werden. Technisch setzt die PlayStation 3 mit ihrem 3.2 Ghz Cell-Prozesser Maßstäbe, auch die große Festplatte, Multimedia-Funktionen und das integrierte Blu-ray-Laufwerk tragen zum neuen Image als Entertainment-Center für das eigene Wohnzimmer bei. Obwohl die Konkurrenz auf dem Markt größer denn je ist, ist man bei Sony zuversichtlich, die dritte Generation wieder als Marktführer abschließen zu können. Bei den Innovationen bleibt die PlayStation ohnedies klar die Nummer eins, auch wenn sich das Spiel mit der Kritik am "unnötigen" Blu-Ray-Player und dem dadurch höheren Preis (zu Beginn stolze 599 Euro), wie schon eine Generation zuvor, wiederholt. Die PlayStation bleibt aber damit immer einen Schritt voraus und bewegt sich weiterhin dort, wo sie sich seit drei Generationen am wohlsten fühlt: irgendwo zwischen ewigem Neuland und den Herzen der Spieler.