2,5 Milliarden Handy-Kurznachrichten (SMS) versenden die EU-Bürger jährlich außerhalb ihres Heimatlandes. Und das zu Preisen pro SMS, die bis zu zehn Mal höher sind als im Inland. Schon seit Monaten versucht die EU-Kommissarin Viviane Reding, die Netzbetreiber unter Druck zu setzen, um die SMS-Auslandstarife (SMS-Roaming) zu senken. "Die Preise der Netzbetreiber stehen in keinem Verhältnis zu deren tatsächlichen Kosten", hat sie wiederholt propagiert. Weil aber offenbar fast kein Betreiber freiwillig mit den Preisen runtergeht, plant Reding eine gesetzliche Preisobergrenze - ähnlich wie sie es im Vorjahr schon bei den Gesprächsgebühren (59 Cent pro Minute für aktive Anrufe, 29 Cent für angenommene Gespräche) vollzogen hat.

28 Cent pro Auslands-SMS. Derzeit verlangen die Mobilfunker innerhalb der EU im Schnitt 28 Cent pro Auslands-SMS. Laut Reding soll die Preisobergrenze künftig in allen EU-Ländern zwischen elf und 15 Cent liegen. Für den diesjährigen Urlaub kommt die Initiative allerdings zu spät. Lediglich ein österreichischer Betreiber sei europaweit bisher ihrer Forderung nachgekommen, freiwillig Auslands-SMS zu verbilligen.

Lob für A1. Es ist dies die heimische Mobilkom (A1), die seit Mitte Juni das Zusatzpaket "Grenzenlos SMS 100" anbietet. A1-Kunden, die ein SMS mit dem Text "SMS100" an die Nummer 6648 senden, können dann 100 SMS (pro Monat) aus 37 Ländern um zehn Euro versenden.

Online-Übersicht. Eine Übersicht zu den Preisen aller EU-Netzanbieter bietet die Kommission online auf der Seite http://ec.europa.eu/roaming

Daten-Roaming. Noch eine Kostenfalle hat die EU im Visier: Internet-Datendienste im Ausland, entweder übers Handy oder Laptop. Dabei liegen die Auslandstarife derzeit zwischen 25 Cent und 16 Euro pro Megabyte. Auch hier plant Reding, Obergrenzen einzuführen.