Die Einbrecher aus dem Internet sind leise, praktisch unsichtbar und hinterlassen kaum Spuren. Ziele finden sich im weltumspannenden Netz genug: "Unsere Systeme werden praktisch täglich von neugierigen Hackern aus dem Internet abgeklopft. Dutzende Sicherheitsvorkehrungen schützen uns aber", sagt Christian Inzko, zuständig für Produktentwicklung und Vertrieb beim Raiffeisen Rechenzentrum in Klagenfurt. Dort, geschützt von zentimeterdicken Stahlwänden liegen - zumindest statistisch - die Daten jedes dritten Kärntners auf den Servern der Raiffeisen Gruppe. Ein lohnendes Ziel für Hacker, die es etwa auf die Kontodaten der Bankkunden abgesehen haben.

Gigantischer Schaden. Weltweit entsteht jährlich der schier unglaubliche Schaden von 1,7 Billionen Dollar durch Internet-Kriminelle. "Hacker entdecken immer öfter auch kleine Unternehmen und Privatpersonen als Ziele", warnt Inzko. Besonders so genannte "Phishing"-Attacken haben in letzter Zeit deutlich zugenommen. Dabei versuchen die Täter, gezielt sensible Informationen wie Internet Banking-Zugangsdaten aus den Benutzern herauszukitzeln. Das System funktioniert immer gleich: Ein gefälschtes eMail von der eigenen Bank bittet den Empfänger, seine Kontodaten auf einer Internetseite einzugeben. Der Clou: Die Fälschung ist oft praktisch nicht erkennbar.

Sensible Daten. "Man kann es gar nicht oft genug sagen: Banken oder öffentliche Stellen würden nie sensible Daten per e-Mail abfragen", bekräftigt Inzko. Er empfiehlt, "Phishing"-Mails gleich zu löschen.

Doppelt gesichert. Unternehmen empfiehlt Inzko, Daten unbedingt doppelt zu sichern und Server an einem externen Standort aufzustellen: "Viele kleine und mittelständische Unternehmen haben nicht das Geld, um für ausreichende Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur zu sorgen. Deshalb bieten wir auch externen Kunden an, Server in unserem Haus unterzustellen."

Versuch. Wie schnell es sonst ernst werden kann, zeigt ein Versuch der Raiffeisen-Experten: "Wir haben einen Windows-Rechner ungeschützt an das Internet angeschlossen. Nach 20 Minuten war er komplett verseucht."