Wer macht sich selbstständig? Wer erweitert? Wer erfindet sich
neu? Zum Jahresbeginn hat sich das Gourmetmagazin Falstaff auf die Suche nach den spannendsten Restaurantprojekten gemacht. Die ersten Neueröffnungen des gastronomischen Jahres 2019 im Überblick:

Harald Irka – Restaurant im Restaurant

Eines der wohl größten Talente der heimischen Koch-Szene, Harald Irka, schlägt in der vielfach prämierten „Saziani Stub’n“ in Straden in der Oststeiermark ein neues Kapitel auf. Wie er via Social Media wissen lässt, hat er bereits Ende 2018 einen Testlauf mit einem Restaurant-im-Restaurant-Konzept gestartet. Im Gewölbe des Spitzenrestaurants soll unkomplizierter Genuss mit dem Fokus auf Fisch und Meeresfrüchte geboten werden. Dabei setzt er auf den Partner Sofisch, der die frische Ware direkt vom Fischmarkt in Triest bezieht.

Herzig

Mehr als zwei Jahre spielt Spitzenkoch Sören Herzig („DOTS Group“, „Aï“, „Amadors Wirtshaus und Greißlerei“) bereits mit dem Gedanken, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Anfang April 2019 soll es nun so weit sein: Das „Herzig“ soll im alten Dorotheum in der Schanzstraße 14 im 15. Bezirk nahe der U-Bahnstation Johnstraße aufsperren. Das denkmalgeschützte Haus wurde generalsaniert, im Erdgeschoß will Herzig mit elf Tischen und 44 Sitzplätzen einziehen.

Sören Herzig macht sich selbständig
Sören Herzig macht sich selbständig © (c) Oliver Wolf Foto GmbH

Mittags wird das „Herzig“ – als eine Art Kantine und Gegenpol zum Abendprogramm – unter anderem die Angestellten im neu entstandenen Bürokomplex versorgen. Abends gibt es dann von Dienstag bis Samstag unkompliziertes Fine Dining à la Herzig: außergewöhnlich, detailverliebt, präzise und durchdacht. Für das Weinangebot hat sich Herzig mit Johann Artner kompetente Verstärkung geholt. Der junge Sommelier verfügt über jede Menge (inter)nationale Erfahrung (unter anderem „Steierereck“, „Amador“, „Dinner by Heston Blumenthal“) und wird mit Herzig eine außergewöhnliche Weinkarte umsetzen.

Nicht nur am kulinarischen Angebot wird viel gefeilt, sondern auch am Interieur: Das „Herzig“ wird einen New York Gallery Charakter haben, viel Kunst im Raum soll es geben, minimalistisch, industriell aber vor allem auch gemütlich sein“, so Herzig. Dazu wurde zum Beispiel der rund 100 Jahre alte, originale Holzboden restauriert und wieder eingesetzt.

Bruder

Hubert Peter und Lucas Steindorfer haben ihr Restaurant „Bruder“ im
ehemaligen „G'Schupften Ferdl“ im 6. Bezirk nahe der Mariahilfer Straße (Windmühlgasse 20, 1060 Wien) aufgesperrt. In der Küche soll Mutter Natur Chef sein. Kein Fine-Dining mehr, dafür Platz für Spontanität, Hefe und Chaos. Spontan sollen auch die Gäste sein, denn die Natur ist vielfältig und unberechenbar zugleich. Die Neugierde sowie den Mut, Anderes und Ungewohntes  auszuprobieren, wollen die „Brüder im Geiste“ zum bzw. an den Gast bringen.

Neben zwei Jausen-Varianten wird es auf der bewusst klein gehaltenen Speisekarte von Lucas Steindorfer Gerichte zum Teilen geben, aber auch Hauptspeisen – beispielsweise Bachforelle in Milchsäure pochiert mit Salzerdäpfeln und brauner Butter – und Desserts. Wer sich ganz von den Chefs überraschen lassen will, ordert ein Menü mit wahlweise drei oder fünf Gängen und passender Getränkebegleitung. Auf der Getränkekarte finden sich neben weniger bekannten Tropfen und speziellem Hauswein flüssige Kreationen aus dem Shaker von Hubert Peter, wie etwa „Rüttel am Watschenbaum“, selbst gemachte  Limonaden sowie Kombucha und Fermentiertes in kleinen Mengen.

Alexander Mayer in der Wiener City

Für Ende Jänner/Anfang Februar ist die Eröffnung von Alexander Mayers neuem Projekt in der Wiener City geplant. Der Spitzenkoch will in der Jasomirgottstraße gleich beim Stephansdom ein Crossvover-Konzept aus Greisslerei, Wein- bzw. Champagnerbar und Chef's Table realisieren – mit besten Produkten aus Österreich und internationalen Einflüssen etwa aus Spanien, vor allem aber aus Frankreich.

So schaut's aus im neuen Eugen 21
So schaut's aus im neuen Eugen 21 © kk

Eugen 21

Mit dem Hotel Andaz Am Belvedere eröffnet auch das darin beherbergte Restaurant „Eugen 21“ (Arsenalstrasse 10, 1100 Wien). Mit dem Namen nimmt man Bezug auf Prinz Eugen von Savoyen, der das benachbarte Belvedere als Sommer-Residenz nutzte. In den Restaurants – neben dem „Eugen 21“ wird es auch noch eine Eatery, eine Lobby-Lounge und eine Rooftop-Bar geben – setzt man auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Lokale Produzenten sollten im Mittelpunkt stehen, das „Eugen 21“ soll als neuer Hotspot für Fleisch-Liebhaber etabliert werden.