1. Sind Tampons ungesund und Menstruationsbecher die bessere Alternative?

Immer wieder tauchen auf diversen Social-Media-Plattformen Berichte von Frauen auf, die vom Menstruationsbecher schwärmen: Diese kleinen Becher aus Silikon werden in die Vagina eingeführt, sammeln dort das Blut und werden dann entleert, gewaschen und wiederverwendet.

„Menstruationsbecher haben eine hautfreundlichere Oberfläche“, sagt Gynäkologin Elisabeth Bacher, die in der Praxis Sexmed tätig ist. Dadurch entstehe nicht so sehr das Gefühl von Reibung oder Trockenheit, wie es bei Tampons vorkommen kann. „Tampons sind natürlich nicht ungesund“, sagt Bacher. Doch es komme eben vor, dass durch das Einführen und Entfernen die Scheidenhaut gereizt wird. Durch Bakterien, die sich am Tampon ansiedeln, kann es zum toxischen Schocksyndrom kommen: Dieses Phänomen, bei dem es zu Entzündungen im Körper kommen kann, ist laut Bacher jedoch so selten, dass kein Grund zur Furcht besteht.

2. Kann ich meine Menstruation einfach ausfallen lassen?

Im Urlaub, für das romantische Wochenende, vor einem Sportbewerb: In diesen Fällen kommt die Blutung ungelegen, weshalb viele Frauen ihre Tage einfach verschieben oder ausfallen lassen.

Am einfachsten funktioniert das mit der Pille, indem man einfach die Pillenpause weglässt und zwei Blister des Verhütungsmittels durchgehend nimmt. Laut Bacher nehmen viele Frauen die Pille aus medizinischen Gründen in diesem sogenannten Langzyklus - z. B. bei sehr schmerzhaften Regelblutungen oder bei Endometriose (siehe unten).

„Bei Einnahme der Pille findet ohnehin keine ,echte' Blutung statt“, sagt Bacher. Die Blutung ist nur vorgetäuscht und hatte nur den Zweck, dem Verhütungsmittel zu mehr Akzeptanz zu verhelfen - die Blutung bewies, die Verhütung hat funktioniert.

„Es ist nicht ungesund, die Menstruationsblutung zu reduzieren oder auszulassen“, sagt Bacher. So hätten Frauen früher auch deutlich weniger Blutungen gehabt - durch die größere Zahl an Schwangerschaften und Stillzeiten. Blutet eine Frau aber ohne Pilleneinnahme monatelang nicht, sollte das unbedingt vom Arzt abgeklärt werden - eine hormonelle Störung könnte dahinterstecken.

3. Welche Regelschmerzen sind noch normal?

„Regelschmerzen sind individuell sehr unterschiedlich“, sagt Bacher. Wichtig für die Einschätzung sei der Leidensdruck der Frau und die Beeinträchtigung im Alltag - Übelkeit, Erbrechen, sogar Ohnmacht können Begleiterscheinungen sein. Bei den gängigen Schmerzmitteln rät Bacher, sie rechtzeitig, also vor dem Schmerzhöhepunkt, einzunehmen. Auch alternative Mittel wie der Mönchspfeffer könnten laut Bacher helfen.

Ein großes Problem ist jedoch die Unterscheidung zwischen „normalen“ Regelschmerzen und Schmerzen als Anzeichen einer Endometriose. Bei dieser noch immer zu wenig bekannten Krankheit, an der 15 Prozent der österreichischen Frauen leiden, wuchert Gebärmutterschleimhaut an Orten, wo sie nicht hingehört: an Eileitern, Eierstöcken, Blase oder Darm.

Das Hauptsymptom der Endometriose ist der Schmerz, der gleichzeitig mit der Menstruation auftritt - und daher ist die Unterscheidung auch so schwierig und es dauert sechs bis acht Jahre, bis Frauen die richtige Diagnose bekommen. „Extreme Schmerzen, die über die Jahre schlimmer werden und einen ins Bett zwingen“, sind laut dem Endometriose-Spezialisten Jörg Keckstein ein wichtiges Warnsymptom, das man beim Frauenarzt unbedingt ansprechen sollte.