Hier eine Zusammenfassung der häufigsten Leserfragen:

1 Kann ich nach einer Sportpause im Winter einfach wieder lossporteln?
"Nach einer längeren Pause sollte man nicht gleich von null auf hundert starten, sondern mit Sportarten beginnen, die die Gelenke weniger beanspruchen. Radfahren ist ein guter Einstieg, um Gelenke und Muskeln zu aktivieren", sagt Gerald Gruber, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie und Experte beim nächsten Gesundheitstalk am kommenden Dienstag. Erst im zweiten Schritt sollte man wieder mit Sportarten starten, die die Gelenke stärker belasten – zum Beispiel durch schnelle Richtungswechsel oder Sprünge.

2 Welcher Schmerz bei Bewegung sollte zum Arzt führen?
Schmerz ist immer ein Warnsignal, gerade dann, wenn er plötzlich auftritt. "Wenn man Sport macht und schon zu Beginn oder im weiteren Verlauf treten Schmerzen auf, gehört das vom Arzt abgeklärt, man sollte nie über einen Schmerz drübertrainieren", sagt Orthopäde Gruber. Auch Apothekerin Heike Kienreich, zweite Expertin beim Gesundheitstalk, rät entschieden davon ab, sich mit Schmerzmitteln aus der Apotheke für den Sport fit zu machen: "Das wichtigste ist, die Ursache für den Schmerz zu finden."

3 In der Schulter sind Überlastungsbeschwerden besonders häufig. Welche Sportarten schaden der Schulter besonders?
Orthopäde Gruber zählt auf: Wurfsportarten, Racketsportarten, auch Klettern auf einem gewissen Niveau. Und auch der eigentlich so gelenksfreundliche Sport Schwimmen kann das Gelenk überlasten: "Durch die immer gleichförmige Bewegung, vor allem beim Kraulen, kann es zu einer Schwimmerschulter kommen", sagt Gruber.

4 Was steckt hinter der "Frozen Shoulder"?
Die "eingefrorene Schulter" ist laut dem Experten Gruber eine sehr unangenehme Erkrankung, die oft einen langwierigen Heilungsprozess nach sich zieht. Dabei treten ganz plötzlich, ohne erkennbare Ursache starke Schmerzen in der Schulter auf, die auch Alltagstätigkeiten wie das Anziehen beinahe unmöglich machen. Dahinter steckt ein Teufelskreis aus immer wieder aufflammenden Entzündungen, Schmerzen und Schonhaltung, der nur durch gezielte Dehnungsübungen und Entzündungshemmung durchbrochen werden kann. "Keinesfalls sollte eine 'Frozen Shoulder' sofort operiert werden, in den meisten Fällen löst sich das Problem nach Monaten von selbst", sagt Gruber.

5 Problemzone Knie: Was sind die häufigsten Ursachen für Knieschmerzen?
"Die häufigste Ursache für Knieschmerzen ist die Überlastung", sagt Gruber – und die tritt vor allem dann auf, wenn es an Dehnung und der muskulären Balance fehlt. Für Läufer und alle anderen Laufsportler bedeutet das: vor und nach dem Sport dehnen und die Beinmuskeln gezielt trainieren, damit das Knie stabilisiert wird und es zu keinen Dysbalancen kommt.

6 Muss bei Meniskusschäden immer operiert werden?
Der Meniskus ist der Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkel – und auch er altert. So wie die Haut Falten bekommt, bekommt der Meniskus mit dem Alter Risse: "Nicht jeder Meniskusriss ist zu operieren", sagt Gruber – sind sie altersentsprechend, machen diese Risse häufig gar keine Beschwerden und werden nur zufällig bei MRT-Untersuchungen entdeckt. Anders ist das bei akuten Meniskusrissen beispielsweise durch ein Verdrehen des Knies – hier brauche es häufig eine Operation, sagt Gruber.

7 Was können Gelenkskapseln aus der Apotheke bewirken?
"Auch wenn die wissenschaftliche Datenlage widersprüchlich ist, sehen wir immer wieder, dass sich durch die Einnahme ausgewählter Nährstoffe Schmerzen in den Gelenken bessern", sagt Heike Kienreich. Wenn von ärztlicher Seite nichts dagegenspricht, rät die Apothekerin bei einer beginnenden Arthrose, diese nebenwirkungsarmen Mittel auszuprobieren: "Wenn durch diese Mittel leichte Schmerzen reduziert werden können, ist Bewegung wieder besser möglich. Sehe ich innerhalb von drei Monaten keine Verbesserung, ist es nicht das Richtige für mich."

8 Wirken Hyaluron-Injektionen ins Knie?
"Ja, das wirkt, jedoch unter bestimmten Voraussetzungen", sagt Orthopäde Gruber. Bei schwersten Arthrosen, wenn quasi kein Knorpel mehr vorhanden ist, kann Hyaluronsäure nicht wirken – es braucht Knorpelmasse, die das Schmiermittel aufnehmen kann. "Bei mittelgradigen Arthrosen sehen wir aber gute Erfolge."