Ein Virus verändert in diesen Tagen unser aller Alltag: Es gilt, vermehrt zuhause zu bleiben. Ein Thema, das dadurch naturgemäß auftritt, ist der Bewegungsmangel. Ja, vielleicht werden wir bequemer, aber nicht zu bequem, um die Augen vor (vermeidbaren) Leiden und Schmerzen zu verschließen. Eines dieser Themen lautet: Wie kann ich auch in den eigenen vier Wänden Kreuzproblemen vorbeugen, Rückenschmerzen vermeiden, Beschwerden des Bewegungsapparates überwinden? Hier helfen die Expertentipps für ein starkes Kreuz in Corona-Zeiten.

Wenn Sie sich gerne zusätzlich über die Behandlung von Rückenschmerzen informieren möchten, können Sie hier unseren GesundheitsTALK online nachsehen.

Verändern Sie laufend Ihre Position

Ob Homeoffice oder vermehrt mit Garten- oder Balkonarbeit beschäftigt – die Gefahr für Ihren Rücken lauert darin, sehr viel Zeit in unveränderter Position zu verbringen. "Hier ist es wichtig, dass Ihr Bildschirm und die Tastatur richtig eingestellt sind. Auch Ihre Lichtquelle muss richtig positioniert sein“, empfiehlt Dr. Ivanic, ärztlicher Leiter des OK-Institut der Privatklinik Graz-Ragnitz.

Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sollte möglichst oft die Position verändert werden
Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sollte möglichst oft die Position verändert werden © highwaystarz

Achten Sie außerdem darauf, immer wieder Ihre Haltung zu verändern.  Nutzen Sie die Gegebenheiten Ihres Zuhauses, legen Sie immer wieder kleine Pausen ein, bewegen Sie sich körperlich, gehen Sie ein paar Schritte oder legen Sie sich auch mal hin.

Bringen Sie Bewegung in Ihr Leben

Haben Sie die Möglichkeit, Ihren Bewegungsradius zu vergrößern, dann tun Sie es. Ihr Ziel auf dem Weg zur Rückengesundheit soll lauten, die Aktivität zu steigern. Im Klartext heißt das jetzt vermehrt: Treppe statt Lift. Und hier ist der Experte besonders streng: "Gehen Sie die Stiegen hinauf und fahren mit dem Lift hinunter, da das Bergabgehen eine Mehrbelastung für Ihr Wirbelsäule und Kniegelenke darstellt."

Bewegung hilft, die Rückengesundheit zu steigern
Bewegung hilft, die Rückengesundheit zu steigern © Kzenon

Der Idealfall lautet aber, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass Ihr Körper Ihnen Schmerzsignale aus der Rückenregion sendet. Ignorieren Sie das „Kardinalsymptom“ Schmerz auf gar keinen Fall, „erhören“ Sie diese Meldung Ihres Körpers und verhalten Sie sich entsprechend.

Nutzen Sie Wärmetherapie und lokale Schmerztherapie

Ist der Schmerz im Rücken nicht allzu groß, dann lässt er sich oft gut durch gezielte Wärmeanwendung lindern, etwa in Form von Wärmesalben, Wärmepflastern, Rotlichtlampen, Fangoplatten oder Kirschkernsäckchen. "Wärme wirkt durchblutungsfördernd und entspannt die Muskulatur. Das lindert den Schmerz. Bei akuten Entzündungen soll man aber nicht zu Wärmebehandlungen greifen, sie können durch Wärme verschlechtert werden", rät Apothekerin Mag. pharm. Sieglinde Plasonig.

Wärme kann gegen leichte Rückenschmerzen helfen
Wärme kann gegen leichte Rückenschmerzen helfen © RFBSIP

Genauso können bei leichten Schmerzen Schmerzsalben, -cremes, -gele oder Lotionen Abhilfe schaffen. Es muss nicht immer gleich eine Schmerztablette sein! "Am besten kombiniert man das Einreiben mit einer leichten Massage der verspannten Muskulatur. Da diese Präparate überwiegend am Anwendungsort wirken, werden systemische Nebenwirkungen weitgehend vermieden", macht die Expertin aufmerksam.

Wenden Sie Schmerzmittel wenn, dann richtig an

Dr. Gerd Ivanic und Apothekerin Mag.pharm. Sieglinde Plasonig geben hilfreiche Tipps für einen gesunden Rücken
Dr. Gerd Ivanic und Apothekerin Mag.pharm. Sieglinde Plasonig geben hilfreiche Tipps für einen gesunden Rücken © Furgler, Polsinger

Schmerzmedikament ist nicht gleich Schmerzmedikament. Nicht jedes ist für jeden Patienten geeignet. Schon beim Kauf in der Apotheke sollte man daher dringend angeben, für wen das Medikament vorgesehen ist, welche Dauermedikamente zusätzlich eingenommen werden und ob Vorerkrankungen bestehen, etwa Magenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch bei der Einnahme des passenden Präparats ist Wissen gefragt, unterstreicht Mag. Plasonig: "Schmerzmedikamente sollten in Eigenregie nie länger als 3 Tage genommen werden. Zudem hilft eine größere Dosis nicht unbedingt mehr. Die Dosen, die im Beipackzettel angegeben sind, sollten keinesfalls überschritten werden!"

Dann sollten Sie Ihren Arzt besuchen

Entstanden in Kooperation mit der Ärztekammer Steiermark und der Österreichischen Apothekerkammer.