Robert Hoppaus, Leichtigkeits-Coach und Buchautor
Robert Hoppaus, Leichtigkeits-Coach und Buchautor © (c) Luef light

Ich bin Chemiker, bei mir müssen die Dinge funktionieren.“ So erklärt Robert Hoppaus, warum er sich in seinem Buch nicht lange mit Theorien aufhält. Es geht ihm ums Umsetzen, denn er weiß, dass zwischen „Denken und Tun das große weite Meer liegt“. Früher war der gebürtige Frohnleitner Chemiker, arbeitete beim „Weltklimarat“, teilweise 15 Stunden am Tag, flog um die Welt und war eines Tage so dauergestresst, dass er sich vor Kreuzschmerzen
kaum noch bücken konnte. Und das mit 30 Jahren. Spielerische Leichtigkeit? Das Gefühl, frei und selbstbestimmt zu sein? Von all dem, was für Hoppaus Beschreibungen von Leichtigkeit sind, war nichts mehr da. Dann passierte auch noch ein Unfall. Robert Hoppaus fiel 30 Meter tief in eine 100 Meter tiefe Gletscherspalte.

Das Erlebnis in der Gletscherspalte, als er die 70 Meter Tiefe unter
sich aushalten musste, ohne in Panik zu verfallen, zeigte ihm, wie
wichtig es ist, positiv zu denken, im Hier und Jetzt zu sein und aus
der Präsenz und Leichtigkeit heraus zu handeln und dadurch auch das Richtige zu tun. In seinem Fall war das an die Rettung zu glauben und nicht zu zittern, um nicht nochmals abzustürzen. Heute zeigt er als auf das Thema Leichtigkeit spezialisierter Coach mit eigenem Institut in Graz-Andritz anderen Menschen Wege aus dem Stress, dem Jammer, der „Faulheit“ und anderen Zuständen, die zugunsten von mehr Leichtigkeit überwunden werden wollen. Im September erschien auch ein Buch zum Thema, ein Leitfaden mit praktischen Tipps aus jahrelanger Erfahrung.

Und wie geht sie nun
, die Leichtigkeit, die für manche von uns nur noch ein ferner Nachklang aus der Kindheit ist? Wie schafft es ein grantiger, genervter, frustrierter oder träger Mensch zu mehr
Lebenslust (zurück) zu finden? Das ist natürlich nicht mit einem Satz zu klären, aber durchaus lernbar, sagt Hoppaus. Im Buch beschreibt
er 11 Schritte (zum Beispiel „Stopp“, „Widerstand ist zwecklos“ oder „Wenn nichts geht, dann geh“) und erklärt je ein bis zwei Übungen dazu. In Schritt eins etwa geht es ums Stoppen, ums „Aussteigen aus dem Film“, wie er gerade abläuft. Raus aus der Art, wie man gerade denkt. Statt sich von den Gedanken vereinnahmen zu lassen, richtet man seine Aufmerksamkeit auf Körper und Gefühle und damit die Sinne auf das Hier und Jetzt. Diese minikleine Pause, in der man exakt nichts tut, dafür aber bei sich ankommt, ist so wichtig, weil sie uns „fit für das richtige Tun macht“: „Wenn man nach dem Stopp wieder seinen Handlungen nachgeht, werden diese anders sein und mit etwas Übung kann man stoppen und handeln gleichzeitig. Eine neue Qualität der Handlung entsteht: erhöhte Präsenz und weniger Automation.“

Humor, Abstand zu sich selbst und die Einsicht, dass man die Dinge zuerst akzeptieren muss, wie sie sind, damit sie sich verwandeln, sind weitere wichtige Punkte. „Wer jammert, betreibt Selbstsabotage. Klagen erzeugt Schwere. Der Ausweg: Stoppen! Abstand nehmen und am besten noch etwas Galgenhumor dazu.“ Mehr dazu: www.leichtigkeit.com