Faszien? Ja, Faszien. Diese sind ein Teil des Bindegewebes und ein aktuelles und ergiebiges Neuland für medizinische Erkenntnisse. Genau betrachtet sind die Faszien dünne, sehnenartige Muskelhaut, die den Körper unter der Haut umhüllt. Sie sind ganz aktiv an allen Bewegungen beteiligt, verleihen dem Körper Stärke, Stabilität und den Bewegungen Schwung.

Viele sportmedizinische Einsichten kommen aus der Faszien-Forschung. Einer davon: „Verklebte“ Faszien sind häufige Ursache für Rückenschmerzen. Viele Schmerzen und Überlastungsschäden im Sportbereich betreffen neuen Erkenntnissen zufolge nicht das rote Muskelfleisch, sondern das weißfarbige kollagene Fasernetzwerk des Körpers. Also das, was Fachleute als fasziales Gewebe bezeichnen. Außerdem ist heute auch bekannt, dass das Fasziennetzwerk eines unserer wichtigsten „Sinnesorgane“ darstellt. Es ist die Basis unserer koordinativen Körperwahrnehmung.

Das heißt: Fitnessinteressierte tun gut daran, auch die Faszien geschmeidig zu halten und ihr Training (neben dem Kraft- und Ausdauertraining) in das Workout aufzunehmen. Als sinnvolle Ergänzung, nicht als Ersatz. Jeder, der sich für Faszientraining inte­ressiert, dürfte daher auch von „Yin Yoga“ bereits gehört haben.

Faszientraining ist hip, aber auch herausfordernd. „Black roll“ lässt grüßen
Faszientraining ist hip, aber auch herausfordernd. „Black roll“ lässt grüßen © Printemps

Dieser eher ruhige Yoga-Stil besteht aus passiven und lang gehaltenen, intensiven Dehnungen. Dabei ist das Stimulieren der Faszien das Ziel. Positionen werden für 3 bis 5 Minuten gehalten, um dem Muskeln eine tiefe Entspannung zu ermöglichen. Muskeln können sich so regenerieren und hartnäckige Verspannungen im Körper lösen.

Dabei wird das Bindegewebe an den entsprechenden Stellen zusammengepresst bzw. langgezogen, so dass die Bindegewebsflüssigkeit in den Zellen bewegt wird. Das Stimulieren der Faszien wiederum wirkt beruhigend auf den Körper und den Geist. Runterkommen und emotionales Los­lassen gelingen mit Yin Yoga leicht.