Ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Bluthochdruck, Krebs, Diabetes und auch für Depressionen – dass Bewegung Körper und Seele stärkt, steht heute dank vieler Studien außer Zweifel. Gibt es aber eine Art Faustregel, nach der man leben sollte? Man könnte sagen: Ja!

2,5 Stunden pro Woche

„150 Minuten Bewegung in der Woche mit mittlerer Intensität sind für Erwachsene ratsam, um die Gesundheit zu fördern, oder sie aufrecht zu erhalten“, sagt Verena Zeuschner, Gesundheitsreferentin beim Fonds Gesundes Österreich. Mit „mittlerer Intensität“ ist folgendes gemeint: „Die Atmung ist beschleunigt, aber man muss sich dabei auch noch unterhalten können.“ Die 2,5 Stunden – ob man sie nun auf sieben Tage häppchenweise verteilt oder auf einmal mit Bewegung füllt – stellen eine Untergrenze dar. „Auch 75 Minuten können reichen, aber dann in etwas höherer Intensität“, erklärt Zeuschner. Kinder und Jugendliche sollten jeden Tag mindestens eine Stunde körperlich aktiv sein.

Was zählt als Bewegung?

Fakt ist: Es muss nicht immer Sport sein, um die Gesundheit zu fördern. Auch Alltagstätigkeiten zählen zur Bewegung. „Das kann Treppensteigen genauso sein wie das flotte Spazierengehen mit dem Hund, das Rasenmähen oder das Spielen den Enkelkindern“, so die Referentin.
Fakt ist aber auch: Wer die 2,5 Stunden pro Woche ausweitet, holt sich zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen. Denn das Herz-Kreislauf-System braucht die Belastung und wächst mit ihr.

Muskeltraining empfehlenswert

Optimal sei es, „an einem oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegung mit mittlerer oder höherer Intensität durchführen, bei denen alle großen Muskelgruppen beansprucht werden“, heißt es in den „österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung“, das der Fonds mit mehreren Experten mitgestaltet hat. Wichtig ist nur, dass jede Bewegung mindestens zehn Minuten anhält. Zeuschner: „Sinnvoll ist es, sich die Bewegung vorzunehmen und fix einzuplanen. Und zwar bei jedem Wetter.“ Ausschlaggebend ist auch nicht die Strecke, die man zurücklegt. „Es ist besser, auf die absolvierte Zeit zu achten.“