Reiserückkehrende aus Südosteuropa werden dringend gewarnt, Schweinefleischprodukte nach Österreich mitzunehmen. Grund ist eine Zunahme der Schweinepest-Fälle vor allem in beliebten Urlaubsländern wie Kroatien, Serbien und Bosnien und Herzegowina, betonten die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und das österreichische Gesundheitsministerium in einer Aussendung am Mittwoch. Vor allem Fleisch aus privater Erzeugung stelle ein Risiko dar.

Gefahr für die Landwirtschaft

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Tierseuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine. Für andere Tierarten sowie Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Die ASP ist bisher noch nicht in Österreich aufgetreten. Durch die zahlreichen Fälle im Osten und Süden Europas ist die Gefahr einer Einschleppung gerade während der Reisezeit aber sehr hoch und hätte schwerwiegende Folgen für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe, warnt die AGES.

Die Mitnahme potenziell betroffener Schweinefleischwaren (Rohschinken, Wurst, Fleischaufstriche etc.) aus Nicht-EU Staaten ist verboten. Aus EU-Staaten darf eine Mitnahme in Haushaltsmengen erfolgen, sofern der Hersteller diese im Herkunftsland einer veterinärbehördlichen Kontrolle unterzogen hat. Dies sollte bei regulär im Handel befindlichen Produkten jedenfalls erfolgt sein.

Problem Hausschlachtung

Fleisch oder Wurstwaren aus privater Erzeugung, die keiner amtlichen Kontrolle unterzogen wurden, stellen ein großes Risiko für die österreichische Tierpopulation dar. In diesen Produkten könnte das ASP-Virus mit nach Österreich reisen. Werden sie von heimischen Schweinen gefressen, kommt es zur Infektion, die sich rasch in der Schweinepopulation ausbreiten und schwerwiegende Folgen haben kann.

Wurstreste richtig entsorgen

Reisende sollten deshalb nicht nur keine Lebensmittel aus Schweine- und Wildschweinfleisch aus Hausschlachtung mitbringen, sondern alle mitgebrachten Fleisch- und Wurstreste nur in stabile und verschließbare Müllbehälter werfen. Auch vom Kontakt mit Haus- und Wildschweinen in betroffenen Ländern wird abgeraten.

Um Ausbrüche in der Wildschweinpopulation frühzeitig zu erkennen, fordert die AGES auch nochmals dazu auf, alle österreichweit tot aufgefundenen und krankheitsverdächtigen Tiere der Veterinärbehörde zu melden.