Je mehr Immunzellen im Körper Krebszellen bekämpfen, desto größer sind die Heilungschancen. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) haben nun eine neue Technologie entwickelt, mit der Patienten zusätzliche Immunzellen von fremden Spendern verabreicht werden können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler testeten die Technologie im Labor an menschlichen Zellen, hieß es in einer Mitteilung der ETH Zürich vom Donnerstag.

Bis Patientinnen und Patienten von der Technologie profitieren können, muss die Technologie aber noch verbessert werden. Für die Behandlung von Krebs werden heute überwiegend patienteneigene Immunzellen und keine Spenderzellen verwendet. Denn das Immunsystem ist darauf spezialisiert, Fremdes zu bekämpfen.

Spenderzellen werden verändert

Bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem können die Spenderzellen die Zellen des Patienten als fremd erkennen und eine schwere und potenziell tödliche Immunreaktion auslösen. Doch nicht immer funktionieren die eigenen Zellen. Bei manchen Patienten sind die Zellen nicht fit genug, um den Tumor zu bekämpfen.

Mit dem neuen Verfahren können Spenderzellen nun so verändert werden, dass sie Krebszellen bekämpfen, gesunde Zellen aber in Ruhe lassen. "Man kann damit Zellen von beliebigen Spendern an beliebige Patienten verabreichen", sagte ETH-Forscher Edo Kapetanovic in der Mitteilung. Die Technologie beruht darauf, den Proteinkomplex, der die Immunreaktion auslöst, in den Spenderzellen durch einen synthetischen Komplex zu ersetzen.

Die ETH Zürich hat die neue Technologie zum Patent angemeldet. Kapetanovic plant, sie zur Marktreife weiterzuentwickeln. Er wird dazu von der Schweizer Innovationsförderagentur Innosuisse finanziell unterstützt.