Die Covid-19-Infektion scheint überstanden, doch nach ein paar Tagen der Besserung verschlechtert sich der Zustand wieder. Dieses Phänomen ist als Covid-19- bzw. Paxlovid-Rebound bekannt und wurde bislang vor allem nach der Behandlung mit dem antiviralen Covid-19-Medikament Paxlovid beschrieben – etwa bei US-Präsident Joe Biden.

Grundsätzlich unterdrückt die Wirkstoffkombination Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid) die Vermehrung von Sars-CoV-2. Wird das Medikament, wie vorgesehen, nach fünf Tagen abgesetzt, kann es bei einzelnen Betroffenen dazukommen, dass noch nicht ausreichend Antikörper gebildet wurden, um das Virus zu bekämpfen. Bleibt dann die Therapie aus, kann es zu einem Wiederaufflammen der Infektion kommen.

Aber mittlerweile wurde dieses Phänomen auch in der Placebogruppe der Zulassungsstudie für Paxlovid nachgewiesen, berichtet das deutsche "Ärzteblatt". Das heißt, auch bei Personen, die dieses Medikament nicht eingenommen hatten, kehrten die Symptome wieder.

Unterschiedliche Krankheitsverläufe

Als Ursache hinter diesem "Rebound" vermutet Davey Smith von der Universität von Kalifornien in San Diego keinen echten Rückfall der Covid-19-Infektion. Seiner Ansicht nach verlaufen Sars-CoV-2-Infektionen nicht so geradlinig, wie allgemein angenommen wird. Er schließt dies aus einer Befragung von 158 Patienten, die eben in der Zulassungsstudie ACTIV-2 in der Placebo­gruppe waren.

Über einen Zeitraum von 28 Tagen füllten diese täglich einen Fragebogen aus, indem sie nach 13 Symptomen von Covid-19 befragt wurden. Bei 108 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam es zu einem Abklingen der Symptome in diesem Zeitraum. Aber: Bei 48 Patientinnen und Patienten kehrten die Beschwerden nach einem oder mehreren beschwerdefreien Tagen wieder. "Bei einem Anteil von 30 Prozent an allen Teilnehmern der Stichprobe scheint es sich um kein seltenes Phänomen zu handeln. Einige Patienten waren ein zweites Mal über eine Woche oder länger erkrankt", schreibt das "Ärzteblatt". 

Keiner der Patienten musste im Krankenhaus behandelt werden, grundsätzlich war die Krankheitsschwere beim Rückfall gering. 41 der 48 Patienten klagten nur über milde Symptome, von fünf Teilnehmern wurden sie als mäßig beschrieben. Am häufigsten berichteten die Betroffenen von Husten, Müdigkeit sowie Kopfschmerzen.