Im Gesundheitstalk mit Sonja Krause sprechen Medizinerin Gunda Pristauz-Telsnigg und Apothekerin Valerie Odelga über die wichtigsten Fragen zum Thema Schwangerschaft und Wochenbett. Hier gibt es die wichtigsten Fragen zum Nachschauen und Nachlesen. 

Was sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit es mit der Schwangerschaft funktioniert?
ANTWORT: "Schwanger zu werden, ist ein natürlicher Prozess", sagt Gunda Pristauz-Telsnigg, Gynäkologin und Expertin beim nächsten Gesundheitstalk. Eine der Voraussetzungen dafür ist ein gesunder Menstruationszyklus der Frau, bei dem es zum Eisprung kommt. Damit diese Eizelle befruchtet werden kann, braucht es nicht nur Geschlechtsverkehr zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch gesunde Spermien des Mannes.

Was sind die häufigsten Ursachen, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt?
ANTWORT: Der Weg zum positiven Schwangerschaftstest kann von großen Enttäuschungen begleitet sein – dennoch wird über Fehlgeburten oder Unfruchtbarkeit kaum gesprochen. "Jedes zehnte Paar ist ungewollt kinderlos", sagt Pristauz-Telsnigg. Die Ursachen können vielfältig sein. Bei der Frau können etwa hormonelle Störungen den Eisprung verhindern. "Auch Endometriose, wobei es zu Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut kommt, kann die Fruchtbarkeit stören", sagt Pristauz-Telsnigg. Beim Mann kann es Probleme mit den Spermien geben – sie sind nicht beweglich genug oder die Qualität ist nicht ausreichend. Klappt es nach einem Jahr gezielten Versuchens nicht mit der Schwangerschaft, sollten Paare sich durchchecken lassen.

Mama-Yoga, Mama-Müsli: Was ist das Wichtigste, das Frauen für sich und ihr Baby in der Schwangerschaft tun können?
ANTWORT: "Meine Erfahrung ist: Geht es der Mama gut, geht es auch dem Baby gut", bringt es Valerie Odelga, Apothekerin in Judenburg und zweite Expertin beim Gesundheitstalk auf den Punkt. Entspannung, aber auch Bewegung empfiehlt sie ebenso wie regionale und saisonale Ernährung. Werdende Mütter wollen alles richtig machen – und setzen sich damit oft selbst unter Druck, den Pristauz-Telsnigg nehmen kann: "Mit einem normalen, gesunden Lebensstil machen Mütter alles richtig."

Die Geburt sorgt oft für Unsicherheiten: Worauf sollen sich Frauen vorbereiten?
ANTWORT: "Manche Mütter machen sich einen genauen Geburtsplan – diesen Patientinnen sage ich: Wir können eine Geburt nicht planen." Während der Geburt gelte es, auf zwei Leben aufzupassen. Fürchten sich Frauen vor Schmerzen, beruhigt die Ärztin: "Wir haben viele Mittel, um Schmerzen zu lindern, von Akupunktur über Aromatherapie oder Lachgas bis hin zum Kreuzstich." Apothekerin Odelga zeigt auf, dass natürliche Heilmittel unterstützen können: "Wehenfördernde Aromaöle für Massagen unterstützen ebenso wie Heilkräutertees in der Schwangerschaft."

Tränen und Ängste im Wochenbett: Was ist normal, was Anzeichen einer postpartalen Depression?
ANTWORT: Die erste Zeit mit dem Baby ist eine Hochschaubahn der Gefühle: unendliche Liebe, unendliche Sorge. "In den Tagen nach der Geburt beschert uns der Abfall der Hormone den Babyblues", sagt Pristauz-Telsnigg. Frisch gebackene Mütter sind in der Zeit weinerlich – "das ist völlig normal und gibt sich wieder", sagt die Ärztin. Eine Wochenbettdepression tritt meist später, etwa sechs Wochen bis drei Monate nach der Geburt auf und zeigt sich durch Schuldgefühle, Depressionen, Schlafstörungen bis hin zu Zwangsgedanken, die sich gegen das Baby richten. Frauenärztinnen und -ärzte sind hier ebenso erste Ansprechpartner wie Hebammen. Auch abgesehen von einer echten Depression, betont Apothekerin Odelga: "Frauen verlangen oft viel zu viel von sich. Das Baby perfekt versorgen, den Haushalt meistern – ich rate Frauen dort Hilfe anzunehmen, wo es für sie am leichtesten ist. Dass jemand warmes Essen bringt, den Einkauf erledigt, kann verhindern, dass man in die Überforderung rutscht."

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