Frühstück machen, Zähne putzen, Schultasche packen, Winterjacke und Haube anziehen: Wenn eine Familie in der Früh aus dem Haus muss, geht es hektisch zu. Und dann wäre auch noch eine ordentliche Jause für die Schule herzurichten. Eigene Snacks für Kinder aus dem Supermarkt scheinen da die perfekte Abhilfe zu sein. Eine Erhebung der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt allerdings: Die meisten Produkte enthalten zu viel Fett und Salz.

Die Konsumentenschützer haben stichprobenartig 30 Jausensnacks eingekauft, die durch ihre Bezeichnung, ihr Design oder spezielle Abbildungen besonders Kinder als Zielgruppe ansprechen, darunter 14 Wurst- und acht Käseprodukte, sowie acht Fleisch- oder Fischaufstriche. Von der Erhebung ausgenommen waren Snacks aus dem Süßwarenbereich. Die Bewertung erfolgte anhand der Zutaten- und Nährwertangaben.

Die Ergebnisse im Detail 218.32 KB

Jausensnacks für Kinder im Check

Pikante Snacks auf dem Prüfstand

Bei allen Wurstsnacks im Check handelt es sich um stark verarbeitete Lebensmittel mit viel Fett und Salz. Dies verdeutlicht auch das britische Ampelsystem, welches in beiden Bereichen rot aufleuchtet. Die bewerteten Produkte sollten aus ernährungsphysiologischer Sicht demnach nur in geringem Maße verzehrt werden.

Außerdem enthält Wurst generell viele Zusatzstoffe – unter anderem das Konservierungsmittel Natriumnitrit (Pökelsalz). Zudem wird dem Geschmack mit Aromen und/oder Gewürzextrakten auf die Sprünge geholfen, in neun Fällen zusätzlich mit einem Geschmacksverstärker. Gerade Kinder sollten Speisen mit Aromen und Geschmacksverstärker nicht regelmäßig essen, da dadurch das Gefühl für den natürlichen Geschmack von Nahrungsmitteln verloren geht.

Zudem sind auch die in den Würsten als Stabilisator zugesetzten Phosphate kritisch zu beurteilen, da eine zu hohe Aufnahme negative Folgen für die Nieren haben kann.

Auch die Käsesnacks enthalten viel Fett, zum Teil auch relativ viel Salz. Außerdem lohnt ein Blick auf die Zutatenliste: Bei drei Produkten im Test sind phosphathaltige Schmelzsalze enthalten. Da Kinder und Jugendliche oft mehr Phosphat aufnehmen als sie brauchen, sollten diese Produkte nicht regelmäßig in der Jausenbox landen.

Im Check ebenfalls enthalten waren Fleisch- und Fischaufstriche für das Jausenbrot: Auch sie sind industriell stark verarbeitet und haben einen hohen Fettgehalt. Bei den Nährwerten sowie bei der Zusammensetzung zeigen sich große Unterschiede. Während manche Hersteller beinahe oder ganz ohne Zusätze auskommen, setzen andere wiederum bis zu fünf verschiedene Zusatzstoffe und auch noch Aroma ein.

Teuer und viel Verpackungsmüll

Auch die Preisgestaltung und die Verpackung haben sich die Konsumentenschützer angeschaut: Viele der Produkte werden in kleinen Mengen oder Mehrfach­packungen angeboten. Das verursacht nicht nur unnötig viel Müll, sondern erschwert auch den Preisvergleich. Erst wenn man die Kilopreise vergleicht, bekommt man Klarheit: ein Käsesnack kann fast 25 Euro, eine Knabberwurst gar 60 Euro pro Kilo kosten.