"Wettrennen!“, ruft Antonia ihrer Familie lautstark zu und sofort stürmen Vater, Mutter und Schwester mit der 12-Jährigen gemeinsam über die Wiese. Papa Andreas erreicht als Letzter das Ziel. „Lahme Ente!“, ruft Antonia und lacht. Antonia gibt in ihrer Familie eindeutig den Ton an. Gemeinsam mit ihrer Schwester Franziska (16) und ihren Eltern Andrea und Andreas lebt sie in Eisbach-Rein in der Steiermark. Antonia reitet, fährt Ski und liebt Playmobil. Und Antonia wurde mit Trisomie 21 (auch: Downsyndrom) geboren. „Antonia ist die Hüterin der häuslichen Einheit“, erzählt Mama Andrea. „Sie fordert regelmäßig Familienkuscheln ein.“

Zwei unzertrennliche Schwestern
Ihre Schwester Franziska ist Antonias große Heldin. „Wenn Antonia ein Vorbild hat, ist es Franziska. Auf ihre Schwester hört sie selbst dann noch, wenn sie uns gerade nicht zuhören will. Das ist eine ganz große Liebe zwischen den beiden“, erzählt Vater Andreas. Dabei hatten die beiden Schwestern einen recht ungewöhnlichen Start miteinander: Franziska hat ihr Geschwisterchen durch die Glasscheibe kennengelernt. Da Antonia zu früh und mit einem Herzfehler auf die Welt kam, dauerte es drei Wochen, bis Franziska ihre Schwester das erste Mal berühren konnte.

Ihre Schwester Franziska ist Antonias große Heldin
Ihre Schwester Franziska ist Antonias große Heldin © (c) Juergen Fuchs (FUCHS Juergen)


Für die Familie war das aber ein Grund mehr, offensiv mit dem Thema umzugehen – schon in der Geburtsanzeige hielten die Eltern fest, dass Antonia mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen war. Um den Berührungsängsten vieler Menschen entgegenzuwirken, engagiert sich Familie Höller beim Down Syndrom Zentrum Leoben und beim Verein „4 for 21“.

Antonia gibt den Ton an: Der Spaß kommt bei Familie Holler nicht zu kurz
Antonia gibt den Ton an: Der Spaß kommt bei Familie Holler nicht zu kurz © (c) Juergen Fuchs (FUCHS Juergen)