Ein schrecklicher Unfall im Bezirk Korneuburg wirft Fragen zur Sicherheit von Fahrradanhängern auf: Ein Pkw hatte auf der B19 einen Fahrradanhänger an einem E-Bike erfasst, in dem zwei Schwestern gesessen hatten. Beide Mädchen erlagen ihren Verletzungen, nachdem das Fahrradgespann etwa 15 Meter in einen angrenzenden Acker geschleudert worden war.

Sind Fahrradanhänger, in denen Kinder transportiert werden, ein Sicherheitsrisiko? Eigentlich nein: "Mittlerweile haben Crashtests und Studien bestätigt, dass ein sicherheitsüberprüfter Anhänger die beste Variante darstellt, Kinder ab circa sechs Monaten mit dem Fahrrad zu befördern. Bei einem Unfall sind sie im Innenraum geschützt – sofern der Anhänger einen Überrollbügel hat, die Kinder angeschnallt sind und Helme tragen." So steht es auf der Homepage des Kindersicherheitsvereins "Große schützen Kleine".

Gut sichtbar sein

Kindersicherheitsexperte Peter Spitzer zeigt auf, dass beim Fahrradanhänger bestimmte Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden müssen: "Der Anhänger muss mit Beleuchtung und Reflektoren ausgestattet sein, außerdem muss eine Wimpelstange am Anhänger befestigt sein, um ihn für Autos besser sichtbar zu machen." Außerdem gilt die Helmpflicht für Kinder auch im Anhänger: "Auch wenn das Tragen des Helms im Anhänger unbequem sein kann, sollte der Kopf unbedingt geschützt werden", sagt Spitzer.

Im Vergleich mit einem Kindersitz, der hinten auf dem Fahrrad montiert wird, bietet der Fahrradanhänger nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Bequemlichkeit für die kleinen Passagiere. "Kinder schlafen auf dem Fahrrad oft ein, im Kindersitz baumeln sie dann von einer Seite auf die andere."

Das Hauptproblem mit Kindersitzen sieht Spitzer darin, dass es für das radfahrende Elternteil zu Problemen mit der Balance kommen kann: Das Fahrrad wird durch das zusätzliche Gewicht instabil, wenn Kinder dann auch noch unruhig sitzen, wird es zusätzlich gefährlich.

Auf Auspuffhöhe

"Natürlich haben die Fahrradanhänger den Nachteil, dass die Kinder sehr tief sitzen, auf Auspuffhöhe", sagt Spitzer - und rät daher, dass bevorzugt Radwege befahren werden sollten und der innerstädtische Verkehr zu Stoßzeiten gemieden werden soll.

Immer öfter werden auch Lastenräder, die den Lastenkorb meist vorne angebracht haben, zum Transport von Kindern genutzt. Auch hier unterstreicht der Experte: "Als Elternteil muss man sich sicher sein, das Fahrrad gut lenken zu können und unter Kontrolle zu haben, bevor Kinder transportiert werden." Generell sollten Eltern vor den ersten Ausfahrten ein "Trockentraining" machen, um sich beim Lenken und Bremsen sicher zu sein.