Auftragen, kurz einwirken lassen, ausspülen und fertig ist das blonde Look: Wenn es ums Färbern der Haare geht, setzen viele auf Mitteln aus der Drogerie. Das Problem dabei: In vielen Blondierungen stecken bedenkliche Inhaltsstoffe zeigt ein aktueller Test von Öko-Test, für den insgesamt 13 Produkte untersucht wurden.

Neben Wasserstoffperoxid und Persulfaten zum Aufhellen kommen bei Colorationen zusätzlich Färbestoffe zum Einsatz. In einem Großteil der Produkte stecken Duftstoffe wie Lyral, Hydroxycitronellal oder Lilial. Diese können Allergien auslösen, einige werden sogar als ortpflanzungsschädigend eingestuft. Alle Produkte enthalten dazu PEG/PEG-Derivat, welche die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Öko-Test beurteilte daher zehn Produkte mit „ungenügend“ und drei Produkte mit „mangelhaft“.

Strapazieren die Haare

Bleichmittel haben in reiner Form schwere Nebenwirkungen. Wasserstoffperoxid beispielsweise ist in Reinform giftig, weshalb es in Haarprodukten nur in einer maximalen Konzentration von 12 Prozent enthalten sein darf. In Produkten für den Heimgebrauch sind die Mengen in der Regel deutlich geringer. Trotzdem zerstört es die natürlichen Farbpigmente, macht das Haar rauer und spröder und die Widerstandsfähigkeit und die Reißfestigkeit werden geringer. Viele Friseure empfehlen daher bei langen Haaren Strähnchen, anstatt den ganzen Schopf zu blondieren.

Die am Markt befindlichen Mittel zum Blondieren sind schwer zu unterscheiden, da viele Anbieter die Begriffe unterschiedlich verwenden. Während Aufheller nur bleichen, bringen Blond-Colorationen Farbe ins Haar. Gerade diese Färbechemikalien waren bei vielen Produkten der Grund für die Abwertung, weil sie teilweise zu schweren Allergien führen können.

In einem Produkt wurde p-Aminophenol gefunden, welches als „krebserzeugend, erbgutverändernd und fortpflanzungsgefährdend“ eingestuft wird. Auch bei den vorwiegend pflegenden Nachbehandlungsmittel werden bei drei Produkten bedenkliche Färbestoffe eingesetzt.

Bedenkliche Duftstoffe

Je ein Produkt enthielt Lyral und Hydroxycitronellal - Duftstoffe, die häufig Allergien auslösen. Produkte mit Lyral dürfen deshalb ab Sommer 2019 nicht mehr in den Handel gebracht werden. Der Duftstoff Lilial, der sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend erwies, steckt in der Hälfte der Produkte

Alternative Naturhaare

Pflanzenhaarfarben sind schonender, weil sie nicht bis ins Innere der Haare eindringen, sondern sich außen ablagern. Die Haare heller zu färben bekommen sie aber nicht hin.
Achtung: Leider gibt es auch Produkte, die sich nur einen grünen Anstrich verpassen. Orientieren Sie sich daher an den Naturkosmetiksiegel BDIH, Natrue und Ecocert.