Umweltmediziner Hans-Peter Hutter kann nur den Kopf schütteln, wenn er an den Hitzetagen durch die Straßen geht. "Selbst bei Seniorenwohnheimen sieht man, dass die Fenster trotz größter Nachmittagshitze sperrangelweit offen stehen", kritisiert der Experte. Viele glauben, die heißen Tage ohne Klimaanlage nicht überstehen zu können - doch dabei müsste man nur das eigene Verhalten an die hohen Temperaturen anpassen.
Was Sie dabei auf jeden Fall NICHT tun sollten:
- Die Wohnung tagsüber durchgehend lüften und alle Fenster offen lassen.
- Die Jalousien offen lassen
- Nur trinken, wenn man Durst hat
- Gegen den Durst zuckerhaltige oder alkoholische Getränke zu sich nehmen
- An heißen Tagen üppige Mahlzeiten essen
- Körperliche Anstrengung bei größter Hitze, um sich "abzuhärten"
- Eng anliegende Kleidung mit hohem Anteil an Kunstfaser tragen
- Die Klimaanlage bei offenen Fenstern und Türen laufen lassen.
„Keine Frage, dass solche Verhaltensweisen sehr ungünstig sind", sagt Hutter. "Doch ist scheinbar traditionelles Wissen um das richtige Verhalten bei tropischen Temperaturen verlorengegangen.“ Auch die Lehren von 2003 - allein in Wien gab es während der damaligen Hitzewelle etwa 130 zusätzliche Hitzetote - seien offensichtlich auf wenig fruchtbaren Boden gefallen. Sie werden selbst von Risikogruppen wie älteren Menschen zum Teil nicht ernst genommen. Für den Experten ist es daher dringend notwendig, dass in anbetracht der zunehmenden Zahl an Hitzetagen jeder die Situation ernst nimmt.
Um sich also tatsächlich vor der Hitze zu schützen, gilt:
- Lüften nur in den kühleren Abenstunden oder frühen Morgenstunden
- Die Räume tagsüber abdunkeln
- Auch ohne Durst trinken - denn wenn man Durst empfindet, fehlt dem Körper schon Flüssigkeit
- Gegen den Durst hilft am besten: Wasser, ungezuckerte Tees - und das nicht eiskalt!
- Leicht verdauliche Mahlzeiten essen, möglichst auf Fleisch und Fettiges verzichten
- Besorgungen in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen
- Lockere, leichte und atmungsaktive Kleidung tragen