Die schlechte Nachricht: Alzheimer ist weiterhin nicht heilbar, die Forschung ist noch immer auf der Suche nach einer wirksamen Therapie. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Durch gezieltes Training können die Symptome hinausgezögert und die Vergesslichkeit positiv beeinflusst werden. Das zeigt nun eine Studie aus Finnland und Schweden.

Eine Gruppe von 631 Personen erhielt über 24 Monate  regelmäßiges körperliches Training mit Spaziergängen und gleichzeitigen Gesprächen, ein Balance- und Gedächtnistraining am Computer, sozialen Aktivitäten, einer gesunden Diät sowie Überwachung des Herz-Kreislauf-Status.

Maßnahmen früh genug setzen

"Das Ergebnis war eine signifikante Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten", sagt Peter Dal-Bianco, Alzheimer-Experte der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien. Menschen, die sich wenig bis gar nicht bewegen, haben ein um 80 Prozent erhöhtes Alzheimer-Risiko im Vergleich mit körperlich aktiven Menschen, hatten bereits frühere Forschungen an der MedUni gezeigt. Weitere Faktoren für ein Auftreten von Demenz sind Übergewicht, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Rauchen.

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"Die Veränderungen im Gehirn entwickeln sich langsam und beginnen bereits 30 Jahre vor den ersten Anzeichen", erklärt Dal-Bianco. "Wenn wir also in einem frühen Stadium die richtigen Maßnahmen ergreifen, könnten vielen Menschen den Ausbruch der Erkrankung so lange hinauszögern, dass sie diesen gar nicht mehr erleben müssen."

Hirnstimulation

An der Universitätsklinik für Neurologie wird in einer Studie zur Behandlung von Alzheimer-Demenz im frühen Stadium eine Hirnstimulation mit Ultraschallwellen eingesetzt. Damit soll die Neubildung von Strukturen im Nervensystem gefördert werden.

Eine weitere Studie läuft gemeinsam mit der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie. Dabei wird die Aktivität der Nervenzellen der Netzhaut im Auge durch Lichtstimulation gesteigert. Sind diese Nervenzellen nicht mehr in der Lage ausreichend Signale zur nötigen Nährstoff- und Blutversorgung auszusenden, kann dies ein Zeichen für Alzheimer sein. Die Forscher erhoffen sich so eine weitere Möglichkeit der Früherkennung.